Online-Buchhandel wächst kräftig

Ulm (dpa) - Der Online-Buchhandel wird zum Wachstumsmotor für die deutschen Versandbuchhändler. Nach einem Umsatzanstieg im vergangenen Jahr um 11 Prozent auf 919 Millionen Euro rechnet der Bundesverband der Branche mit einem erneuten Plus im laufenden Jahr.

Zudem werden immer mehr E-Books verkauft: „Dieses Jahr werden rund 5 Prozent der online verkauften Bücher E-Books sein, kommendes Jahr vermutlich rund 10 Prozent“, sagte Verena Hofmeier, Geschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Versandbuchhändler, am Dienstag in Ulm. 2010 lag der Anteil bei 1,5 Prozent.

Der neuen Konkurrenz von Apple und anderen Technologiekonzernen, die in eigenen E-Book-Läden verkaufen, sieht der Verband „gelassen“ entgegen. „Aber auch klassische Versandbuchhändler mit Katalogen wachsen im Gegensatz zum rückläufigen Buchhandel insgesamt“, erklärte Hofmeier.

Der traditionelle Versandbuchhandel habe um 4 Prozent auf 504 Millionen Euro zugelegt. Einzig die Buchclubs verzeichneten zum wiederholten Mal rückläufige Erlöse. Die ersten Monate des laufenden Jahres seien für die Versandbuchhändler allerdings mäßig verlaufen - es fehlten umsatzstarke Bestseller.

Die Versandbuchhändler sprechen sich für eine Beibehaltung der in den vergangenen Jahren immer wieder diskutierten Buchpreisbindung aus. Nur so seien kleine Verlage und Buchhändler in der Lage, zu überleben. Nach Hofmeiers Angaben durchbrechen aber gerade im Online-Handel immer wieder einzelne Anbieter die vorgeschriebene Preisuntergrenze. Das gehe so weit, dass Bücher vor dem eigentlichen Veröffentlichungsdatum verkauft würden.

In Ulm traf sich der Bundesverband der Deutschen Versandbuchhändler am Dienstag und Mittwoch zu seiner Jahresversammlung. Insgesamt setzte die Branche im vergangenen Jahr rund 1,62 Milliarden Euro um (Vorjahr: 1,53 Mrd Euro). Der Verband vertritt neben Branchengrößen wie Amazon und libri.de viele kleine und mittelgroße Händler. Bei einer Buchausstellung sollen am Mittwoch Vertriebsgespräche geführt werden.