Privatübernachtungs-Portal führt Versicherung ein

Berlin/New York (dpa) - Airbnb, das Internet-Portal für Privatübernachtungen, hat eine Versicherung gegen Schäden durch Diebstahl oder Vandalismus eingeführt. Das junge Internet-Unternehmen reagierte damit auf die Verwüstung einer Privatwohnung in San Francisco, die über das Internet-Portal Airbnb vermietet worden war.

Mit Blick auf die ersten Reaktionen nach dem Vorfall im Juli zeigte sich das Unternehmen reumütig und twitterte am Montag (Ortszeit): „Wir haben es vermasselt, und es tut uns leid.“ Nach dem Vorfall hatte Airbnb zunächst das Opfer unterstützt, sich dann aber zurückgezogen, nachdem die Betroffene den Vorfall in ihrem Blog schilderte.

Danach hatte ein Mitbegründer des Unternehmens die Bloggerin angerufen und von ihr verlangt, den Blog-Eintrag zu löschen, da dies sonst dem Wachstum von Airbnb und der weiteren Finanzierung des Unternehmens schaden könne. Nachdem größere Blogs wie TechCrunch die Geschichte aufgriffen, geriet das Startup-Unternehmen unter großen öffentlichen Druck.

Im Firmenblog von Airbnb erklärte nun Mitbegründer Brian Chesky, zum 15. August werde eine Versicherung für Schäden bis zu 50 000 Dollar (35 208 Euro) eingeführt. Dieses Programm gelte rückwirkend auch für die Vermieterin der verwüsteten Wohnung in San Francisco. Daneben seien weitere Vorkehrungen zur Verbesserung der Sicherheit getroffen worden, die unter anderem einer besseren Einschätzung von Nutzerprofilen und der Vorbeugung von Betrug dienen sollten.

Airbnb (die Abkürzung steht für „Air Bed and Breakfast“, also Luftmatratze mit Frühstück) hat bislang mehr als 1,6 Millionen Buchungen abgewickelt. Gastgeber können bei jeder Reservierungsanfrage selbst entscheiden, ob sie diese annehmen oder nicht. Im Unterschied zum kostenlosen Übernachten über andere Internet-Portale wie Couchsurfing verspricht das Unternehmen den Mitgliedern seiner Community verlässlichen Service. Auf der Basis der Einlagen von privaten Investoren wird Airbnb mit rund einer Milliarde Dollar bewertet. In Deutschland verfolgen die Konkurrenten 9flats und Wimdu ein ähnliches Geschäftsmodell.