Riesige Datenmenge stellt Luxus-Markt vor Probleme
München (dpa) - Die Möglichkeiten zum Einkauf im Internet verändern zunehmend auch den Luxus-Markt. Weltweit wachse die Zahl der Menschen, die teure und edle Waren per Mausklick im Netz kaufen, sagte der Markenwissenschaftler Scott Galloway am Dienstag auf der Innovationskonferenz DLD13 in München.
Auch weil sie weniger Interesse an persönlichen Service hätten: „Ein Hauptgrund ist: Sie wollen den Verkäufer meiden.“ Die neuen Möglichkeiten im Netz machten aber auch Probleme. „Für uns ist es eine Herausforderung, die Relevanz wertvoller Marken im Internet-Zeitalter zu bewahren“, sagte der Deutschland-Chef des Modeherstellers Lacoste, Sanjiv Singh.
Eine weitere Herausforderung ist die gewaltige Datenmenge, die Nutzer ständig produzieren. Ob Standortdaten, Bestellungen oder Twitter-Mitteilungen - jeder der online unterwegs ist, hinterlässt einen riesigen Haufen Daten. Unter dem Schlagwort „Big Data“ versuchen Firmen, diese Informationen nutzbar zu machen. „Wir sammeln und sammeln Daten, aber wir wissen noch nicht so genau, was wir damit machen sollen“, sagte die Technikchefin des Netzwerkausrüsters Cisco, Padmasree Warrior.
Entscheidend sei, diesen Datenstrom genau zu untersuchen. Doch das sei schwieriger und komplexer, als viele Unternehmen denken. Dafür brauche es wissenschaftliche Methoden. Das Speichern von Daten hingegen sei verhältnismäßig einfach, weil Speicher immer kostengünstiger würden, sagte Warrior. Die Herausforderung sei, Schlüsse aus den Daten zu ziehen.
Dabei wird die Entwicklung hin zu Tablet-Computern die Bedeutung des Internets für Handel oder Medienunternehmen nochmals beschleunigen - auch weil die Technik stetig einfacher zu benutzen wird. So sind etwa Touchscreens für den Technologiechef des Software-Herstellers Adobe, Kevin Lynch, eine genauso revolutionäre Innovation wie einst die Computer-Maus. „Touch wird größer und größer werden“, sagte Lynch. Adobe ist bekannt für Kreativ-Programme wie die Bildbearbeitung Photoshop oder die PDF-Software Acrobat.
Zugleich ist die US-Firma mit dem Layout-Programm InDesign und anderen Produkten ein führender Anbieter von Lösungen für die digitale Veröffentlichung von Magazinen. Der Profi-Markt bleibe für Adobe sehr wichtig, während Verbraucher über die neuen Abo-Modelle und Programme für Smartphones und Tablets angesprochen werden sollen, sagte Lynch.