SAP-Chef: Softwarehaus kein Übernahmekandidat
Walldorf (dpa) - SAP-Chef Jim Hagemann Snabe hat Spekulationen über eine bevorstehende Übernahme des Softwarekonzerns eine Abfuhr erteilt. Solche Gerüchte gebe es immer wieder, „das ist keine Neuigkeit“, sagte der Co-Konzernchef am Rande der Einweihung einer Elektroautoflotte des Unternehmens.
Die „Financial Times Deutschland“ hatte in ihrer Online-Ausgabe berichtet, der DAX-Konzern sei ein Übernahmekandidat. Die Unternehmensgründer und Großaktionäre würden über einen Verkauf ihrer Anteile nachdenken. Konkrete Belege nannte die Zeitung nicht. Nach der Milliardenstrafe im verlorenen Prozess gegen den Erzrivalen Oracle hatten bereits ähnliche Gerüchte die Runde gemacht.
„Wir sind stärker als je zuvor“, begründete der Manager mit Blick auf die am Donnerstag veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das Jahr 2010 seine Überzeugung. SAP habe die Erwartungen im abgelaufenen Geschäftsjahr übertroffen. Europas größter Softwarehersteller baute den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 12,5 Milliarden und das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis um ein Drittel auf mehr als 3,9 Milliarden Euro aus. Die Softwareerlöse zogen sogar um 25 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro an.
Mit Spannung wird bei der Präsentation der vollständigen Bilanz am 26. Januar erwartet, welchen Gewinn der Weltmarktführer für Unternehmenssoftware für 2010 vorlegen wird und welche Erwartungen das Management für das laufende Jahr formulieren wird - dann muss SAP die Milliardenstrafe aus dem verlorenen Oracle-Prozess verbuchen.