Sichere Post im Netz: Was bieten De-Mail und E-Postbrief?

Berlin (dpa/tmn) - Die Deutsche Post stoppt die Entwicklung eines eigenen De-Mail-Angebotes. Stattdessen setzt das Unternehmen auf den bereits 2010 gestarteten E-Postbrief. Was Nutzer rund um das Thema wissen sollten, dazu hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

E-Mails im Netz sind schnell geschickt, eine Adresse hat fast jeder. Sicher und rechtsverbindlich ist diese Form der elektronischen Post aber nicht - für den Schriftverkehr mit Banken, Versicherungen oder Behörden also nur begrenzt geeignet. Abhilfe sollen zwei verschiedene Systeme für sichere elektronische Post schaffen: Erstens die von der Bundesregierung geschaffene De-Mail, zweitens der E-Postbrief der Deutschen Post. Die Post hatte zunächst angekündigt, parallel zum E-Postbrief auch De-Mail anbieten zu wollen, macht jetzt aber wieder einen Rückzieher. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu beiden Systemen im Überblick:

Was ist De-Mail?

Die De-Mail funktioniert im Grunde genau wie die klassische E-Mail. Nutzer richten sich bei einem der Anbieter ein Konto ein und können darüber elektronische Briefe senden und empfangen. Der Unterschied liegt im Detail: Bei der Registrierung muss der Nutzer sich persönlich identifizieren, in der Regel schicken die De-Mail-Anbieter dazu Mitarbeiter an die Haustür oder arbeiten mit Einzelhandelsketten zusammen. So ist sichergestellt, dass eine De-Mail tatsächlich von dem angegebenen Absender stammt. Außerdem werden De-Mails grundsätzlich verschlüsselt verschickt, unterwegs allerdings kurz entschlüsselt und auf Schadsoftware überprüft.

Was ist der E-Postbrief?

Auf den ersten Blick ähneln sich E-Postbrief und De-Mail in vielen Punkten: Auch hier muss sich der Kunde zunächst persönlich identifizieren, hier über das Postident-Verfahren. Anschließend bekommt er eine Adresse für elektronische Post, über die er verschlüsselte Nachrichten senden und empfangen kann. Im Gegensatz zur De-Mail gelten diese aber nicht als rechtsverbindlich. Eine Kündigung kann man so im Zweifel also nicht verschicken. Dafür lassen sich E-Postbriefe auch an reguläre Postadressen senden, das Ausdrucken und Zustellen übernimmt die Deutsche Post.

Sind die Systeme miteinander kompatibel?

Nein. De-Mails können nur an andere De-Mail-Konten geschickt werden, E-Postbriefe nur an Adressen mit der Endung „@epost.de“ sowie echte Postadressen. Wer auf diese Weise mit Banken oder Behörden kommunizieren will, muss sich vorher also informieren, ob diese den Dienst auch unterstützen. Beide Dienste können keine regulären E-Mails verschicken oder empfangen.

Welche Anbieter gibt es?

Schon seit 2012 gibt es die De-Mail der Deutschen Telekom und von Francotyp-Postalia, seit Anfang März 2013 auch von der Firma 1&1 über die Portale Web.de und GMX. Den E-Postbrief bietet ausschließlich die Deutsche Post an.

Was kosten die Dienste?

Gezahlt wird bei beiden Systemen pro verschickter Nachricht. Der E-Postbrief kostet genau so viel wie Post aus Papier, also 58 Cent pro Brief und 1,60 Euro für ein Einschreiben. Wird der Brief ausgedruckt und zugestellt, steigen je nach Papiermenge die Preise. Eine De-Mail kostet je nach Anbieter etwa 39 Cent. Bei 1&1 und der Telekom bekommen Kunden außerdem jeden Monat eine gewisse Anzahl an Gratis-De-Mails. Teurer wird der elektronische Brief durch zusätzlich wählbare Optionen wie Versand- und Empfangsbestätigungen.