Skype ist nicht alternativlos
Berlin (dpa/tmn) - Skype ist für viele Surfer zum Synonym für kostenlose Internet- und Videotelefonie geworden. Doch der gerade von Microsoft übernommene Dienst hat mit dem Yahoo Messenger, Apple iChat und Facetime, Google Talk oder ICQ große Konkurrenten.
Für kostenlose Internet- und Videotelefonie gibt es viele Anbieter. Microsoft selbst verfügt beispielsweise mit dem Windows Live Messenger bereits über ein eigenes Gratis-Angebot. Bei der Wahl eines Anbieters sollten sich Nutzer daran orientieren, wo die Mehrheit der Bekannten angemeldet ist, rät Bernd Klusmann, Bereichsleiter Kommunikationstechnologien beim IT-Branchenverband Bitkom. „Es macht keinen Sinn, seine Freunde davon zu überzeugen, zu einem exotischen Dienst zu wechseln.“
Microsoft hat am Dienstag (10. Mai) die Übernahme von Skype für 8,5 Milliarden Dollar verkündet. Der Dienst soll eng mit Produkten und Diensten von Microsoft wie der Spielkonsole Xbox, dem Smartphone-Betriebssystem Windows Phone 7 bis hin zum E-Mail-Programm Outlook verknüpft werden.
Die Popularität von Skype sei zum einen damit zu erklären, dass der Dienst 2003 einer der ersten Anbieter für Internet-Telefonie (VoIP) war, erklärt Klusmann. Auch die Möglichkeit kostenloser Telefonkonferenzen habe das Angebot interessant gemacht. Längst bietet aber auch die Konkurrenz alle Funktionen von der Videotelefonie bis zur Smartphone-App an.
Qualitativ und aus technischer Sicht gibt es laut Bitkom bei den Angeboten keine großen Unterschiede - wenn man einen schnellen Internetzugang hat. Die meisten Angebote seien auch verschlüsselt und damit sicher. Allein sieben Millionen Menschen in Deutschland nutzen aktuellen Zahlen der Bitkom zufolge Videotelefonie über das Internet. Chatten mit bewegten Bildern ist besonders bei Jüngeren populär. Jeder Fünfte (21 Prozent) der 14- bis 29-Jährigen telefoniert vor der Webcam und über das Netz.