Smart-TVs werden zum Standard - Nutzung hinkt noch hinterher

Berlin (dpa) - Der Markt der Smart-TVs wächst rasant. Doch noch nutzen nicht alle Käufer den Internetanschluss. Und noch machen auch Sicherheitslücken einigen Fernsehern mit Netz-Zugang zu schaffen.

Mehr als die Hälfte der bisher in diesem Jahr verkauften Fernseher verfügten über einen Internetanschluss. Das teilte der Branchenverband Bitkom am Montag (5. August) in Berlin mit. Bis Ende des Jahres werde der Anteil von derzeit 58 Prozent auf rund 70 Prozent steigen. Im Vorjahr lag der Wert noch bei 47 Prozent. Für die zweite Hälfte des Jahres geht der Branchenverband davon aus, dass jeder dritte Haushalt in Deutschland ein Smart-TV besitzt, also einen Fernseher mit Internetzugang.

Allerdings nutzen viele Verbraucher die Geräte noch nicht entsprechend. Nur 58 Prozent der internetfähigen Fernseher seien hierzulande auch ans Netz angeschlossen. Das geht aus einer repräsentativen Studie der Branchenvereinigung gfu hervor, die Anfang Juli vorgestellt wurde.

Und nicht nur die Nutzung hinkt dem Kaufverhalten hinterher: Auch beim Thema Sicherheit fielen einige Smart-TVs negativ auf. So können Hacker auf die Webcams und Mikrofone der Smart-TVs von Samsung zugreifen und die Besitzer aus der Ferne ausspionieren, wie auf der IT-Sicherheitskonferenz „Black Hat“ in Las Vegas bekannt wurde. Den Zugriff ermöglichen vorinstallierte Web-Anwendungen wie Skype oder Facebook. Mittlerweile hat Samsung Updates für die genannten Apps veröffentlicht.

Die Smart-TVs gehören zu den wichtigsten Umsatzbringern der Branche. Insgesamt steht die Unterhaltungselektronik derzeit durch anhaltenden Preisverfall vor allem bei Fernsehern unter starkem Druck. 2012 fuhren die Hersteller von Flat-TVs weltweit einen Verlust von umgerechnet mehr als zehn Milliarden Euro ein.