Smartphone-Hype: Die Gerüchteküche um das iPhone 6 brodelt

Mit dem überarbeiteten iPhone 5 in den Versionen S und C fuhr Apple das erste Mal zweigleisig. Insidern zufolge soll diese Strategie beim iPhone 6 fortgesetzt werden. Monate vor dem Relaunch des iPhone 5 im September 2013 kursierten viele Gerüchte: Würde es ein iPhone 6 geben oder eine neue Version des aktuellen Modells?

Apple stand und steht unter großem Druck, denn die Smartphones der Konkurrenz werden immer besser. Samsungs High-End-Smartphone Galaxy S4, das im März 2013 vorgestellt worden war, hatte sich bis zum November des gleichen Jahres weltweit bereits über 40 Millionen Mal verkauft.

Wie um Zeit zu gewinnen, überraschte Apple mit einem untypischen Manöver und stellte gleich zwei neue Versionen des iPhone 5 vor: Den High-End-Relaunch iPhone 5S und die günstigere Variante 5C mit buntem Kunststoffgehäuse. Das sogenannte Plastik-iPhone wurde schon zwei Monate später vor allem in den USA und China zum halben Preis angeboten und kratzte damit an Apples High-End-Image.

Der Preisunterschied zum iPhone 5S mit edlerem Metallgehäuse, besserer Leistung und mehr Funktionen fällt mit 100 Euro nicht allzu groß aus. Kein Wunder, dass viele auf das Kunststoffmodell verzichten. Einen Plastik-Nachfolger wird es beim iPhone 6 wohl nicht mehr geben, auch wenn wahrscheinlich wieder zwei verschiedene Modelle auf den Markt kommen.

Wer wie Apple im High-End- und Hochpreis-Segment triumphieren will, muss mit Innovation und Leistung beeindrucken. Zumindest hier sind sich die Kritiker weitgehend einig, dass dies mit dem iPhone 5S gelungen ist. Die Konkurrenz schläft jedoch nicht und der Preisverfall ist rasant: Schon jetzt bekommt man das iPhone 5S bei Anbietern wie 1und1 je nach Speicher-Ausstattung kostenlos zum Handyvertrag.

Die meistdiskutierte Neuheit war der Touch-ID-Sensor: Das Handy mit dem eigenen Fingerabdruck zu sichern, könnte sich durchsetzen, auch wenn es dem Chaos Computer Club wohl gelungen ist, das System mit einem nachgemachten Abdruck zu knacken. Apple hat mit dem 5S das erste Smartphone mit einer 64-Bit-Chiparchitektur auf den Markt gebracht. Der deutlich leistungsfähigere A7 Chip mit 1,3 GHz Dual-Core-Prozessor wird zusätzlich vom M7 Motion Coprozessor entlastet, etwa bei der Verarbeitung verschiedener Sensorsignale.

Bei der iSight-Kamera wurden Sensor, Blende und Pixel vergrößert, um Lichtqualität und Farbintensität in Foto- und Video-Aufnahmen zu verbessern. Der True-Tone-Blitz soll für eine natürlichere Belichtung sorgen.

Die Vielseitigkeit neuer Smartphones befeuert die Nachfrage nach Modellen mit größeren Displays. Vor allem auf Apples Wachstumsmarkt China ist die Konkurrenz hier weit voraus und verkauft entsprechende Modelle zu deutlich günstigeren Preisen. Als Konsequenz überrascht es daher nicht, dass das iPhone 6 gerüchteweise mit 4,7-Zoll-Display punkten will, wie man unter anderem auf PC Games Hardware Online erfährt .

Bei vergrößertem Bildschirm (derzeit 4 Zoll) wird davon ausgegangen, dass auch die Auflösung des Retina-Displays angepasst wird — mutmaßlich auf 1.600 x 900 Bildpunkte bei 386 ppi Punktdichte. Dieses neues iPhone soll sogar schon bald für die Massenproduktion bereit sein und könnte im Juni 2014 auf den Markt kommen.

Weiterhin spekuliert wird über die zweite Version des iPhone 6, die jedoch noch in einem frühen Entwicklungsstadium stecken soll. Mit deutlich über 5 Zoll Bildschirmdiagonale würde sich Apple in Richtung Phablet/ Smartlet (zwischen Smartphone und Tablet) vorwagen, wo sich alle wichtigen Konkurrenten bereits rege tummeln. Erwartet wird derzeit ein 5,7-Zoll-Bildschirm mit Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Bildpunkte).

Die neue iPhone-Generation soll mit maximal sechs Millimetern noch dünner werden. Gerüchte über einen eingebauten Gesichtsscanner gelten als weniger seriös, jedoch könnte Apple endlich nachziehen und wie Samsung und Sony eine Smartwatch zum iPhone 6 anbieten.