Soziale Netzwerke für Anfänger: Tipps zum Start bei Facebook und Co.

Berlin (dpa/tmn) — Von den Geschwistern über die Kollegen bis zum Chef sind alle dabei: Soziale Netzwerke sind zum Alltagsphänomen geworden. Wer sich dort anmeldet, trifft aber auch auf Datenkraken und rechtliche Fallstricke.

Hier gibt es Tipps für Neulinge.

Fast jeder Dritte ist vernetzt: Über 25 Millionen Menschen in Deutschland sind nach Angaben von Facebook Mitglied im bekanntesten sozialen Netzwerk. Dazu kommen der größte Konkurrent Google+ und zahlreiche kleinere Plattformen. Gründe für die Mitgliedschaft gibt es genug: „Zum Beispiel die Vernetzung mit Freunden, verschollenen Bekannten, Verwandten, ehemaligen Kollegen oder Urlaubsbekanntschaften“, erklärt Tobias Arns vom IT-Verband Bitkom. Andere wollen Bilder und Videos herumzeigen oder mit Gleichgesinnten über ihre Hobbys diskutieren.

Die Registrierung bei einem sozialen Netzwerk ist einfach: „Für die Anmeldung bei Facebook benötigen Sie neben einem Internetzugang und einem Computer lediglich eine E-Mail-Adresse“, erklärt The-Khoa Nguyen, Redakteur der Zeitschrift „PC Magazin“ in München. Selbst ein Profilfoto ist optional, allerdings zumindest für Nutzer mit weit verbreiteten Namen empfehlenswert. Verwechslungen sind so ausgeschlossen.

Vor dem Anmelden lohnt sich außerdem ein Blick in die Nutzungs- und Geschäftsbedingungen. „Sie sind die Vertragsgrundlage mit dem sozialen Netzwerk“, erklärt Tobias Arns. Darin gibt es zum Beispiel Richtlinien zum Verhalten und Informationen dazu, was mit den eigenen Daten passiert.

Facebook ist nach Angaben von des Bitkom-Experten das Allround-Netzwerk für weltweit beliebte Videos, Bilder und Nachrichten. Je nach Zusammenstellung der Freundesliste finden Nutzer hier aber auch lokale Themen und Veranstaltungen. Bei Google+ gibt es statt der einheitlichen Freundesliste mehrere sogenannte Kreise, so lassen sich private und berufliche Kontakte leicht voneinander trennen. Dazu gibt es einige kleinere deutschsprachige Netzwerke wie Wer-kennt-wen, Lokalisten und Stayfriends. Eine kleinere Rolle als vor einigen Jahren spielen inzwischen die VZ-Netzwerke StudiVZ und MeinVZ. Der Ableger SchülerVZ für jüngere Nutzer wird Ende April geschlossen.

Nach Wahl eines Netzwerkes und der Registrierung können Nutzer ihr Profil gestalten. Wie viele Daten sie dabei eingeben, ist jedem selbst überlassen. Thomas Schwenke rät zur Sparsamkeit: „Mehr als den eigenen Namen, Hobbys und Interessen sollte man von sich nicht preis geben“, sagt der Rechtsanwalt. Nicht ins Netz gehören seiner Meinung nach vor allem die Anschrift, Telefonnummern, Bankdaten und intime Informationen wie schwere Krankheiten oder Details zum Sexualleben.

Wer die Daten sehen kann, ist Einstellungssache: Die meisten Netze bieten umfangreiche Privatsphäre-Menüs. Dort lässt sich zum Beispiel festlegen, dass nur Freunde Zugriff auf Fotos oder die eigene E-Mail-Adresse haben sollen. Vor allem beim Marktführer lohnt sich ein Blick darauf: Facebook ist anders als Google+ zu Beginn so eingestellt, dass relativ viele Daten für die breite Öffentlichkeit zugänglich sind.

Nächster Schritt: Freunde finden. Die meisten Netzwerke schlagen von sich aus Personen vor, die der Nutzer kennen könnte. „Die Algorithmen der Netzwerke orientieren sich dabei an den bereits bestehenden Kontakten und den vom Nutzer gemachten Angaben“, erklärt Tobias Arns. Entsprechend hoch ist die Trefferquote. Darüber hinaus können Nutzer bei vielen Netzwerken Kontakte aus ihrem E-Mail-Konto importieren. Blind vertrauen sollten sie dieser Funktion aber nicht: „Stellen Sie sich die Frage, ob Sie wirklich jeden Kontakt als Freund im sozialen Netzwerk haben möchten“, sagt Redakteur The-Khoa Nguyen.

Beim Posten von Beiträgen und Bildern gilt es, die richtige Balance zwischen Schweigsamkeit und Nerverei zu finden: „Wer zu viel veröffentlicht und dauernd schreibt, läuft Gefahr, auf der Liste der blockierten Inhalte seiner Freunde zu landen“, warnt Nguyen. Außerdem sollten Nutzer immer daran denken, wer ihre Beiträge sehen kann: Ist nichts anderes eingestellt, sind das in der Regel alle Freunde. Bilder von der Party am letzten Wochenende landen so nicht nur bei engen Freunden, sondern auch bei Arbeitskollegen und Vorgesetzten.

Beim Hochladen von Bildern müssen außerdem rechtliche Fragen beachtet werden. Am sichersten ist es, nur selbstgeschossene Fotos zu verwenden. „Sobald Bilder ohne Rückfrage des Urhebers hochgeladen werden, liegt ein Urheberrechtsverstoß vor“, erklärt Rechtsanwalt Thomas Schwenke. Außerdem sollten sich Fotografen vor dem Upload immer die Erlaubnis der auf dem Foto abgebildeten Personen holen. Neben Fotos, kann es aber auch für Texte, zum Beispiel Beleidigungen, und Links Ärger geben, warnt Schwenke: „Auch wer Links zu illegalen Streaming- oder Downloadseiten teilt, handelt rechtswidrig.“