Papiere für den Drachenreiter: Neue PC-Spiele
Hamburg (dpa/tmn) — Außerirdische gehören zu den beliebtesten Feinden in PC-Spielen. Aktuell spielen sie zum Beispiel in „Space Hulk“ und „The Bureau: XCOM Declassified“ eine Rolle. Fantastischer geht es im Strategiespiel „Divinity: Dragon Commander“ zu.
Jede Entscheidung könnte die letzte sein: PC-Spieler bestimmen in den neuen Games unter anderem über das Schicksal großer Fantasy-Reiche oder das von ein paar armen Immigranten. In „The Bureau: XCOM Declassified“ steht sogar die ganze Erde auf dem Spiel. Wem das zu viel Verantwortung ist, der greift stattdessen zur entspannten Hüpferei „Cloudberry Kingdom“.
Keine Papiere, keine Einreise: So oder so ähnlich könnte die Parole des Indie-Geschicklichkeitsspiels „Papers, Please“ lauten. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Grenzpostens im fiktiven Ostblock-Staat Arstrotzka und entscheidet mit seinem Stempel über das Schicksal der Einwanderer. Das beginnt zunächst simpel, wird mit der Zeit aber immer komplexer, weil plötzlich unzählige Dokumente auf Vollzähligkeit und Richtigkeit geprüft werden müssen. Jede falsche Entscheidung kann das Karriereende bedeuten, schließlich sind unter den Immigranten auch Attentäter und Spione. Erzählt wird die Geschichte des Grenzkontrolleurs in simpler Pixelgrafik und mit düsterem Soundtrack. Das Spiel gibt es für rund 9 Euro bei Steam oder unter direkt beim Entwickler Lucas Pope.
Die „Men in Black“ lassen grüßen: Die Story des Taktik-Shooters „The Bureau: XCOM Declassified“ von 2K Games liest sich ähnlich wie die eines bekannten Hollywood-Blockbusters. Als Agent William Carter arbeitet der Spieler in den 1960er Jahren für die neu gegründete Anti-Alien-Agentur XCOM. Im Gegensatz zum Vorgänger „Enemy Unknown“ von 2012 werden die Außerirdischen diesmal aber nicht in rundenbasierten Gefechten bekämpft, sondern wie in einem klassischen Shooter.
Dabei ist der Spieler aber nie allein: Während des Kampfes wird er von mehreren computergesteuerten Kameraden begleitet, denen er sogar Befehle geben kann. Zu draufgängerisch sollte man dabei nicht vorgehen: Ein toter Soldat wird nach dem Kampf nämlich nicht wiederbelebt, sondern ist tatsächlich verloren. Zwischen den Missionen steuert der Spieler Carter durch das Hauptquartier von XCOM, unterhält sich mit Nebenfiguren und erledigt Bonusaufträge. Der Taktik-Shooter erscheint für PC, Playstation und Xbox, ist erst ab 18 Jahren freigegeben und kostet je nach Version 50 bis 60 Euro.
Digitales Remake eines Brettspiel-Klassikers: In „Space Hulk“ treffen riesige Space Marines in roten Rüstungen auf furchteinflößende Aliens. Schauplatz ist ein verlassenes Raumschiff mit engen Gängen, dass der Spieler mit seinem kleinen Soldatentrupp durchstreift. Vorsicht ist dabei die beste Waffe, denn hinter jeder Ecke könnte ein neuer Schwarm gefährlicher Monster lauern, die in rundenbasierten Gefechten bekämpft werden müssen. Neben der Einzelspielerkampagne mit 12 Missionen gibt es einen Mehrspielermodus, bei dem der zweite Spieler das Kommando über die Aliens übernimmt. „Space Hulk“ von Foll Control steht für etwa 28 Euro bei Steam zum Download bereit.
„Divinity: Dragon Commander“ ist eine gewagte Mischung aus Rundenstrategie und Echtzeittaktik. Aufgabe des Spielers ist es, das Fantasyreich Rivellon unter seine Herrschaft zu bringen. Dafür muss er nicht nur Echzeitkämpfe gegen feindliche Truppen gewinnen, sondern sich wie im Klassiker „Civilization“ auch als geschickter Diplomat betätigen. So kann er sich zum Beispiel mit den Elfen gegen die Untoten verbünden, um sich einen Vorteil zu verschaffen; sogar eine Zweckehe aus politischen Gründen ist möglich. Während der Kämpfe gibt der Spieler seinen Truppen nicht nur Befehle, sondern kann mit seinem Drachen auch direkt ins Kampfgeschehen eingreifen. Der ungewöhnliche Genre-Mix der Larian Studios ist ab 12 Jahren freigegeben und steht für rund 35 Euro in den Läden.
Wenn Super Mario und Rayman zusammen ein Jump'n'Run erschaffen würden, sähe es vermutlich so aus wie „Cloudberry Kingdom“ von den Pwnee Studios. Das zweidimensionale Hüpfspiel kann sowohl alleine als auch kooperativ mit mehreren Spielern bewältigt werden. Langeweile kommt dabei theoretisch nie auf, weil die Level nach dem Zufallsprinzip immer neu erstellt werden. Wie schwer ein Abschnitt sein soll, kann der Spieler selbst einstellen - die auf der höchsten Stufe generierten Missionen sind allerdings nur noch für Spieler mit übersinnlichen Fähigkeiten oder Nerven aus Stahl zu schaffen. Unlösbar ist aber kein Level, versprechen die Entwickler. „Cloudberry Kingdom“ steht zum Download über Steam und auf den Konsolen Playstation 3 und Xbox 360 bereit und kostet etwa 10 Euro.