Studie: Furcht vor Datenklau weit verbreitet
Nürnberg (dpa) - Nach den Enthüllungen um ausufernde Internet-Überwachung sind laut einer Studie knapp 70 Prozent der Menschen in Deutschland um die Sicherheit ihrer persönlichen Daten und der Privatsphäre besorgt.
Das Vertrauen in Soziale Netzwerke und Online-Angebote sei bei allen gering, berichtete die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Dienstag.
Anbietern von Internet-Diensten aus den USA werde mit 9 Prozent mit Abstand das geringste Vertrauen entgegengebracht, bei den europäischen Anbietern seien es immerhin 21 Prozent.
Am ausgeprägtesten sei dabei die Angst vor finanziellem Schaden (68 Prozent), der Verletzung der Privatsphäre (52 Prozent) und dem Missbrauch der eigenen Identität (51 Prozent). Wer intensiv das Netz nutze wie etwa junge Leute, verliere die Skepsis.
„Dennoch müssen besonders Internetanbieter aufpassen, dass das mangelnde Vertrauen in den Datenschutz nicht irgendwann zu einer Einschränkung ihrer Geschäfte führt“, sagte Raimund Wildner, Geschäftsführer des GfK Vereins.
Überwachsungskameras auf öffentlichen Plätzen befürworteten demnach aber 70 Prozent der Befragten, da sie sich dadurch sicherer fühlten. Einen eingeschränkten Datenschutz und einen gewissen Grad an Überwachung im Internet würde ebenfalls knapp die Hälfte akzeptieren.
Doch 70 Prozent der Befragten missbilligten eine Überwachung oder Aufzeichnung von Telefongesprächen oder im Netz, selbst wenn damit Verbrechen verhindert werden könnten. Nur rund ein Viertel würde für den Schutz der eigenen Daten auf die Bundesregierung zählen.
Die Studienergebnisse basieren auf rund 2000 Interviews mit Verbrauchern, die die GfK im September repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland durchgeführt hat.