Surface Pro wird auf CeBIT erstmals in Deutschland vorgestellt
Hannover (dpa) - Microsoft präsentiert sein Tablet Surface Pro in Deutschland erstmals auf der CeBIT in Hannover. Das Gerät mit voller PC-Ausstattung und Intel-Prozessor war seit Februar bislang nur in den USA und Kanada verfügbar.
Einen konkreten Starttermin nennt das Unternehmen allerdings noch nicht. Der Boom im Tablet-Markt sei ungebrochen, sagte Christian Illek, neuer Geschäftsführer von Microsoft Deutschland, der dpa. „Die Konsumenten sind deutlich anspruchsvoller geworden.“
Auf der weltgrößten Computerschau (5. bis 9. März) werde sich Microsoft nicht mehr allein als Softwarehersteller präsentieren, sagte Illek. „Wir sind inzwischen auch Gerätehersteller und eine Service-Company.“ Microsoft habe bewusst den Weg der eigenen Hardware eingeschlagen. Mit dem Surface, das aus eigener Produktion und Entwicklung stammt, war das Unternehmen seinen traditionellen Hardware-Partnern in die Parade gefahren. Inzwischen haben aber auch viele andere Anbieter Tablets mit der abgespeckten Version Windows RT des neuen Betriebssystems im Programm.
In Deutschland habe die Branche mit Tablets im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Euro umgesetzt. Die ITK-Branche wachse derzeit doppelt so schnell wie die übrige Wirtschaft, sagte Illek. „Das wird auch auf der CeBIT zu sehen sein.“ Treiber des Geschäfts seien weiterhin mobile Geräte wie Smartphones und Tablets.
Einen der Schwerpunkte wird Microsoft in Hannover auch auf Geschäftsprozesse in der Cloud legen. „Cloud Computing verändert derzeit die Geschäftsmodelle, die Kostenstrukturen der Unternehmen sowie die Anwender-Szenarien“, sagte Illek. Dabei sei Deutschland in der Entwicklung im internationalen Vergleich rund 12 bis 18 Monate hinterher. „Aber wir entwickeln uns mit der gleichen Geschwindigkeit.“
An der neuen Entwicklung werde kein Unternehmen mehr vorbeikommen. „Es ist keine Frage mehr des ob, sondern des wann.“ Dazu seien die Kostenvorteile der Cloud für Unternehmen und Behörden einfach zu groß. „Wir sehen Bewegung sowohl bei kleinen wie bei großen Unternehmen - aber auch im öffentlichen Sektor.“
Für eine breitere Akzeptanz müsse die Branche vor allem die Datensicherheit bei Cloud-Angeboten in den Vordergrund rücken. In diesem Punkt sei Deutschland „die schwierigste Tür“. „Aber wenn Sie da durch sind, haben Sie es geschafft“, sagte Illek.
Mit dem Surface Pro will Microsoft im Tablet-Markt vor allem dadurch punkten, dass auf den Geräten die gleichen Funktionalitäten wie auf einem Desktop-Rechner zur Verfügung stehen. Die erste Version, das Surface RT, hat dagegen einen ARM-Prozessor, auf dem nur Apps aus dem Windows Store laufen, nicht aber die Office-Programme in voller Funktionalität.
Der Tablet-Markt wird bislang nach wie vor von Apple mit seinem iPad angeführt. Aber vor allem die Konkurrenz von Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android nimmt stark zu. Zuletzt sind die Preise der günstigeren Geräte unter die Marke von 200 Euro gefallen. In dieser Preisklasse werde es aber keine Windows-Tablets geben, sagte Illek der Zeitschrift „Euro am Sonntag“. „Wir sehen unseren Kernmarkt nicht im Billigsegment, sondern im mittleren und oberen Preissegment, also zwischen 300 und 500 Euro und darüber.“