Übernahmen in der Digitalbranche

Berlin (dpa) - Facebook zahlt für den Messenger-Dienst WhatsApp sagenhafte 19 Milliarden Dollar (14 Milliarden Euro). Immer wieder macht die Technologie-Branche mit Milliarden-Übernahmen von sich reden.

Allein im vergangenen Jahr zählten die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young 36 Mega-Deals im Wert von mehr als eine Milliarde Dollar. Eine Auswahl der letzten Jahre:

Instagram: WhatsApp ist nicht der erste große Zukauf von Facebook. Im April 2012 übernahm das Soziale Netzwerk die Foto-App Instagram, über die Menschen mit dem Smartphone Fotos schießen, sie mit farbigen Filtern versehen und auf die Plattform hochladen können. Ursprünglich war ein Kaufpreis von einer Milliarde Dollar geplant. Facebook überwies 300 Millionen Dollar in bar, der Rest wurde in Aktien gezahlt. Bis zur Zustimmung der US-Behörden im Herbst 2012 war Facebooks Aktienkurs allerdings gefallen, der Kaufpreis betrug am Ende nur noch gut 740 Millionen Dollar.

Tumblr: Hier schlug der in die Jahre gekommene Internetriese Yahoo zu. Yahoo kaufte den Blogdienst Tumblr im Mai 2013 für 1,1 Milliarden Dollar (855 Mio Euro). Das Unternehmen erhoffte sich damit den Zugang zu jungen Kunden. Wie Instagram war Tumblr bei amerikanischen Teenagern beliebt, die darüber eigene Blogs einrichten können. Tumblr solle so eigenständig wie möglich bleiben, versicherte Yahoo zum Kauf.

Skype: Für den Internet-Telefoniedienst blätterte Microsoft im Jahr 2011 insgesamt 8,5 Milliarden Dollar hin. Zuvor gehörte der von zwei skandinavischen Unternehmern entwickelte Dienst zu Ebay, die es jedoch nicht verstanden, ihn in ihre Handelsplattform zu integrieren. Microsoft nutzt Skype in seinem Smartphone-Betriebssystem Windows Phone und auf der Spielekonsole Xbox.

YouTube: Google zahlte für die Videoplattform 1,65 Milliarden Dollar. Im Oktober 2006 kaufte der Internetriese die damals erst rund anderthalb Jahre alte Videosite. Werbung auf YouTube trägt inzwischen einen ordentlichen Teil zu Googles Jahresumsatz bei.

Nest: Auch hier schlug Google zu. Das Internetunternehmen legte 3,2 Milliarden Dollar (2,34 Mrd Euro) für das von einem der Väter von Apples iPod gegründete Start-up hin. Nest stellt intelligente Thermostate her. Die können über das Smartphone eingestellt werden und passen die Heizung dem Lebensrhythmus ihrer Besitzer an.

Qype: Auf der Webseite Qype konnten Nutzer aus Deutschland Geschäfte und Restaurants bewerten. Im Oktober 2012 kaufte der US-Konkurrent Yelp das Unternehmen für rund 50 Millionen Dollar (38,5 Mio Euro). Damals hatte Qype 15 Millionen Nutzer. Yelp legte die Seite mit dem eigenen Angebot zusammen.