UHD-Fernseher: Kauf lohnt noch nicht
Berlin (dpa/tmn) - Mit der Anschaffung eines Fernsehers mit UHD-Auflösung sollten Verbraucher besser noch etwas warten. Darauf weist die Zeitschrift „test“ nach einem Vergleich von sieben UHD-Fernsehern hin.
Die neue Fernsehgeneration UHD hat noch ein paar Haken. Einer ist das fehlende Bildmaterial für das Format, das vier Pixel darstellt. Full HD zeigt nur einen Bildpunkt zeigt. Das berichtet die Zeitschrift „test“ über einen Vergleich von sieben UHD-Fernsehern (Ausgabe 7/14). Auch die Technik selbst sei noch nicht ausgereift.
So funktioniere die Bewegtbildoptimierung in UHD noch nicht so gut wie in Full HD. Teils liefen die Bilder nicht flüssig oder wiesen Artefakte auf. Zudem sei der Unterschied zwischen Full-HD- und UHD-Auflösung für das menschliche Auge nur bei geringem Sitzabstand und auf sehr großen Bildschirmen sichtbar. Zu all dem kämen auch noch die recht hohen Preise für UHD-Geräte, die jene für Full-HD-Fernseher meist deutlich übersteigen.
Viele Fernsehsender strahlen immer noch nur in normaler Auflösung (SD) aus. Und selbst bei viel von dem Material, das höher aufgelöst ist, handelt es sich den Angaben zufolge nicht um Full-HD- (1920 mal 1080 Pixel), sondern nur um HD-Ready-Bilder (1280 mal 720 Pixel).
UHD-Bilder (3840 mal 2160 Pixel) können Verbraucher in Deutschland derzeit praktisch nur mit Bildern von ihrer entsprechend hochauflösenden Kamera auf den Fernseher bringen. Einige Streaming-Dienste planen den Angaben nach, in den nächsten Monaten Filme und Serien in UHD-Qualität anzubieten. Dazu brauche es aber hohe Bandbreiten von schätzungsweise mindestens 25 Megabit pro Sekunde. Gleichzeitig arbeite die Industrie an externen Festplatten mit UHD-Material als Zuspieler sowie an einer UHD-Disk. UHD wird den Experten zufolge oft fälschlicherweise auch als 4K bezeichnet. Dieses Format ist mit 4096 mal 2160 Pixeln aber noch etwas hochauflösender.
Zwar können UHD-Geräte sowohl SD- als auch HD-Material hochrechnen, was auch als hochskalieren bezeichnet wird, dabei kann es aber den Experten nach zu Bildfehlern kommen. Und selbst wenn das Skalieren problemlos klappt, entstehe dadurch natürlich noch keine UHD-Qualität.
Technik-Fans, die es nicht abwarten können, sollten vor einem Kauf unbedingt erfragen, ob und wie der Hersteller das Modell nachrüsten kann und wird, raten die Tester. Denn einige aktuelle UHD-Fernseher böten weder einen HDMI-2.0-Anschluss, noch unterstützten sie den neuen Kompressionsstandard H.265 (HEVC). Beides sei für UHD aber wichtig und sollte zumindest später aufgespielt werden können. Das wollen den Angaben zufolge einige Hersteller über kostenlose Firmware-Updates oder den Besuch eines Technikers lösen. Andere planten den Verkauf von Zusatzgeräten.