Verluste mit Handygehäusen drücken Balda-Bilanz
Bad Oeynhausen (dpa) - Der schwache Absatz von Handygehäusen belastet die Bilanz des ostwestfälischen Zulieferers Balda. Nach vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2010 kommt das Unternehmen allein in dieser Sparte (MobileCom) auf Sonderabschreibungen von 30 Millionen Euro.
Ein Grund sei die große Abhängigkeit vom Hauptkunden Sony Ericsson, bei dem es zuletzt auf und ab gegangen sei, sagte Balda-Sprecher Clas Röhl. Das schlage auf die in China produzierende MobileCom durch. Balda prüfe, ob man sich von diesem Geschäftszweig trennt.
Nach den vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz des im SDax notierten Unternehmens leicht von 139 Millionen (2009) auf 140 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) nach den Sonderabschreibungen werde voraussichtlich minus 38 Millionen Euro betragen. Die endgültigen Zahlen sollen am 17. März 2011 veröffentlicht werden.
Röhl schloss nicht aus, dass sich Balda schrittweise von dem 16- Prozent-Anteil an dem chinesischen Touchscreen-Hersteller TPK trennen könnte. Erlöse daraus könnten für eine Stärkung des Kerngeschäfts genutzt werden. So wolle Balda im Bereich der Medizingeräte zulegen. Nach dem Börsengang von TPK im Oktober 2010 wurde der Marktwert des Balda-Anteils mit rund 186 Millionen Euro ermittelt.