Wettbewerbshüter durchsuchen Google-Büro in Seoul

Seoul (dpa) - Der Internetkonzern Google ist in Südkorea ins Visier der Wettbewerbshüter geraten. Wegen des Vorwurfs unfairer Geschäftspraktiken im lokalen Markt für Internet-Suche hätten Beamte der Handelskommission (FTC) das Google-Büro in der Hauptstadt Seoul durchsucht.

Das berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag. Die beiden führenden koreanischen Suchmaschinenbetreiber NHN und Daum Communications beschuldigen Google seit längerem, auf Smartphones mit dem Betriebssystem Android einen Wechsel auf andere Suchmaschinen zu erschweren. Googles Suchmaschine sei als Navigationswerkzeug auf den Smartphones vorinstalliert.

Google wies die Vorwürfe laut Yonhap zurück und erklärte zugleich seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der Wettbewerbskommission. Den Geschäftspartnern von Google sei es freigestellt, welche Anwendungen und Dienste sie in ihre Android-Geräte einbeziehen würden, wurde ein Sprecher in den USA zitiert.

Das Google-Büro in Seoul war bereits zwei Mal Ziel einer Durchsuchung. Im Mai hatten Beamte der Abteilung Internet-Kriminalität der nationalen Polizeibehörde die Räume wegen des Verdachts durchsucht, dass eine Google-Werbetochter Standortinformationen von Nutzern ohne deren Einwilligung gesammelt habe. Im vergangenen Jahr hatte sich Google wegen der Speicherung von Daten aus WLAN-Netzen während der Aufnahme von Fotos für den Panorama-Dienst Street View Ärger eingehandelt. Laut Google war die Ursache ein Software-Fehler.