Zeigen, klicken, scrollen - Tipps zum Computermaus-Kauf

München/Berlin (dpa/tmn) - Von der klassischen Laser-Variante bis hin zum ausgefallenen Vertikal-Modell: Die Auswahl an Computermäusen ist groß. Um eine für die persönlichen Bedürfnisse passende, ergonomische Eingabehilfe zu finden, muss man aber etwas suchen.

Es hat sich ausgeklickt. Die alte Maus ist reif für den Elektroschrott, nun ist es Zeit für eine neue. Und das kommt gar nicht so selten vor: Fast zwei Millionen Computermäuse gingen allein von Juli bis September 2013 über den Ladentisch, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhoben hat. Der Durchschnittspreis, den Verbraucher für eine Maus bezahlen, liegt bei knapp 18 Euro.

Die guten alten Kugel-Mäuse oder solche mit einem optischen Sensor sind praktisch ausgestorben. „Aktuell gibt es fast nur noch Laser-Mäuse, die ein Signal per Laser-Abtastungen des Untergrunds abgreifen und dies auf den Mauszeiger übertragen“, erklärt Florian Holzbauer von der Computerzeitschrift „Chip“. Laser-Mäuse sind sowohl mit als auch ohne Kabel erhältlich.

Die Stärke von Laser-Mäusen liegt vor allem in ihrer Präzision. „Je nach Preisniveau und Zielgruppe kann die Auflösung des Lasers höher oder niedriger ausfallen“, erläutert Holzbauer. Günstige Laser-Modelle gebe es bereits für unter 10 Euro. Holzbauer rät aber: „Einsteiger sollten mindestens zwischen 10 und 15 Euro für eine Marken-Maus investieren.“

Funk-Modelle ersparen zwar ein Kabel auf dem Schreibtisch. Sie können aber mit leeren Batterien oder Signalabbrüchen nerven, gibt Holzbauer zu bedenken. Bei Mini-PCs oder Tablets mit einem einzigen USB-Port sind Funklösungen aber oft die einzige Möglichkeit, eine Maus und eine Tastatur parallel anzuschließen - vor allem, wenn kein Bluetooth verfügbar ist. Denn drahtlose Maus-Tastatur-Kombinationen werden meist mit einem gemeinsamen USB-Funkdongle betrieben.

Gamer brauchen meist Modelle mit programmierbaren Zusatztasten und einer hohen Abtastrate, die ab 30 Euro zu haben sind. Für normales Arbeiten am Rechner sind solche Extratasten zur freien Belegung eher eine Spielerei. „Nice to have, aber kein Muss“, sagt Holzbauer. Sie erforderten ein gewisses Maß an Gewöhnung. „Und wenn die Maus dann doch mal kaputt geht, muss man sich wieder umgewöhnen.“ Die Ausnahme: Der Nutzer kauft das gleiche Modell noch einmal. Unter Windows 8 können Funk-Mäuse mit Touch-Oberfläche zum Teil eine Touchscreen-Steuerung ersetzen.

Wer es doch lieber klassisch mag, kann Windows aber auch immer noch per Mauszeiger steuern. „Da diese Touch-Mäuse meist vergleichsweise teuer sind, sind sie nur für absolute Liebhaber der Touch-Bedienung wirklich interessant“, findet Holzbauer. Es gibt aber auch Anwender, die auf Trackpads, die weitgehend dem Notebook-Touchpads entsprechen, oder die Eingabe per Grafiktablett und Stift setzen.

Doch nicht nur technische Aspekte sind wichtig, auch die Ergonomie der Maus ist beim Kauf zu beachten. „Eine gut gestaltete Maus besitzt eine Form, die idealerweise der Handinnenfläche bei gekrümmten Fingern entspricht“, erklärt Prof. Hartmut Wandke von der Berliner Humboldt-Universität. Jeder habe eine andere Handgröße, sodass nicht jede Maus passt. „In der Tat bieten einige Hersteller Mäuse in den Größen small, medium, large und extra large an“, sagt der Psychologe, der unter anderem zu kognitiver Ergonomie forscht. Die meisten Hersteller böten jedoch nur Einheitsgrößen an, das sei also die Ausnahme.

Wer eine passende Maus sucht, sollte Geräte für verschiedene Handhaltungen testen, rät Prof. Wandke. Bei normalen Mäuse umschließt die Hand das Zeigegerät von oben (pronierte Handstellung). Es gibt aber auch sogenannte Vertikalmäuse, die mit nach außen gedrehter Hand (semi-supinierte Handstellung) angefasst werden - etwa wie beim Händeschütteln.

Bei Überlastung des Mausarms kann sich eine Sehnenscheidenentzündung entwickeln. Unter Umständen hilft dann ein Wechsel zu einer anderen Mausvariante. Experimentieren können Nutzer in diesem Zusammenhang auch mit sogenannten Trackball-Mäusen. Die werden nicht von der Stelle bewegt, weil sich die Kugel oben auf der Maus befindet und mit einem Finger bewegt wird. Natürlich vermittelt eine im Netz betrachtete Maus kein Gefühl, wie das Gerät in der Hand liegt. Florian Holzbauer rät deshalb, im Geschäft ausgestellte Modelle auszuprobieren. Nur so kann der Verbraucher letztlich herausfinden, welche Maus zu ihm passt.

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