Zeitung: Facebook peilt Börsengang im Mai an

New York (dpa) - Facebook strebt laut einem Zeitungsbericht seinen Börsengang noch im Mai an. Das weltgrößte Online-Netzwerk sei noch in Gesprächen mit der Börsenaufsicht SEC und wolle seinen Börsenprospekt mindestens einmal aktualisieren.

Das schrieb das „Wall Street Journal“ am Mittwoch unter Berufung auf informierte Personen. Der genaue Zeitpunkt des Börsengangs hänge von der SEC ab, hieß es. Zugleich schrieb das Blog „Venture Beat“, Facebook peile eine Aktienplatzierung schon Ende April an und wolle kommende Woche die sogenannte Roadshow starten, bei der die Aktien potenziellen Investoren vorgestellt werden.

Mit dem jüngsten Stopp des Handels mit Facebook-Mitarbeiteraktien wolle das Netzwerk die Anteilseignerstruktur für die endgültigen Unterlagen festhalten, hieß es in den Berichten weiter. Jüngst aktualisierte Facebook den Börsenprospekt, um auf Risiken durch die Patentklage des Internet-Pioniers Yahoo hinzuweisen.

Facebook hatte den Börsengang Anfang Februar angekündigt. Dabei sollen nach aktuellen Plänen fünf Milliarden Dollar eingenommen werden. Es wäre der bisher größte Internet-Börsengang. Experten erwarten, dass es auch bis zu zehn Milliarden Dollar werden können. Der Börsenwert wird auf bis zu 100 Milliarden Dollar geschätzt. Die Investoren warten schon seit Jahren auf den Börsengang des weltgrößten Online-Netzwerks und werden entsprechend immer aufgeregter.

Facebook verdiente im vergangenen Jahr etwa eine Milliarde Dollar bei vier Milliarden Dollar Umsatz. Gründer Mark Zuckerberg will auch nach dem Börsengang die Kontrolle fest in der Hand behalten. In den vergangenen Tagen wurde er mit seiner Freundin Priscilla Chan in Schanghai gesichtet, was sofort Spekulationen über mögliche China-Pläne von Facebook auslöste.

Das Online-Netzwerk bleibt dem Land bisher fern, vor allem wegen der strikten Internet-Zensur. In der Zwischenzeit machen sich lokale Angebote breit. Allerdings hatte Zuckerberg China auch schon 2010 privat besucht - seine Freundin Chan hat chinesische Wurzeln. Am Donnerstag traf Zuckerberg in Tokio mit dem japanischen Ministerpräsidenten Yoshihiko Noda zusammen.