Zielen, lenken, zappeln: Zubehör für Computerspieler

München (dpa/tmn) - Da kann die Grafik noch so schön, die Story noch so spannend und die Atmosphäre noch so dicht sein: Wenn sich ein Computerspiel nicht anständig steuern lässt, macht es keinen Spaß.

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Man braucht immer das richtige Gerät in der Hand.

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Doch die Auswahl ist groß und reicht von simplen Mäusen bis zu teuren Lenkrädern und Steuerknüppeln. Was davon brauchen Spieler wirklich? Für PC-Besitzer gab es lange Zeit nur eine Antwort auf diese Frage: Maus und Tastatur. So pauschal lässt sich das inzwischen aber nicht mehr sagen. Denn auch am Rechner spielt es sich oft besser und einfacher mit einem Gamepad. „Das ist einfach sehr universell, weil sich fast jedes Spielkonzept darauf ablegen lässt“, erklärt Winnie Forster, Autor mehrerer Bücher über Spielcomputer und Steuergeräte.

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Gerade Action-Adventures und Rollenspiele, die einen Großteil der Blockbuster ausmachen, lassen sich per Gamepad auch am PC oft am besten steuern. „Die Spiele werden heute oft zuerst für Konsolen entwickelt und sind dann natürlich auch für deren Controller optimiert“, sagt Frank Stöwer, vom Magazin „PC Games Hardware“.

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Controller am PC zum Laufen zu bringen, ist heute zum Glück deutlich simpler als noch vor ein paar Jahren. „In der Regel können Sie den einfach einstöpseln und loslegen, die Basisunterstützung ist eigentlich immer da“, so Stöwer. Am besten gehe das an einem Windows-PC mit Controllern für Xbox 360 und Xbox One - schließlich stammen beide Konsolen und auch das Betriebssystem von Microsoft: „Vor allem mit Windows 8.1 geht das eigentlich völlig problemlos.“

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Wer am PC dagegen mit Playstation-4-Controllern oder einem anderen Gamepad spielen will, stößt eventuell auf Probleme. Abhilfe schaffen dann Programme wie das kostenlose Input Mapper, Profis können sich damit sogar eigene Kurzbefehle und Tastenkombinationen auf die Tasten des Controllers legen. Auf dem Mac ist es übrigens genau umgekehrt: Hier ist der Support für Playstation-Controller ins Betriebssystem OS X eingebaut und Microsoft-Modelle können Schwierigkeiten machen.

Konsolenspieler sind bei der Wahl des Controllers nicht zwangsläufig an das Originalzubehör von Sony, Microsoft und Nintendo gebunden. Als Alternative gibt es Nachbauten von Drittherstellern. „Die Qualität ist da eigentlich nie so hoch wie beim Original“, schränkt Winnie Forster ein. Richtig schlecht seien die Drittcontroller aber meist auch nicht und vor allem deutlich günstiger als Original-Hardware. Das macht sie zur Alternative für gelegentliche Mehrspielerpartien.

Spezielle Controller brauchen Konsolenbesitzer nur für einige wenige Genres. Prügelspiele im Stil der „Street Fighter“-Reihe lassen sich mit sogenannten Fightsticks zum Beispiel deutlich besser steuern als mit Gamepads. Allerdings kann man dafür auch schnell eine dreistellige Summe ausgeben - also eher etwas für Prügel-Profis.

Am PC gibt es indes noch viele Spiele, die sich mit Maus und Tastatur immer noch am besten spielen lassen - vor allem aus Genres, die auf Konsolen kaum oder gar nicht stattfinden. Das sind etwa Titel wie „League of Legends“, Strategie- oder Online-Rollenspiele im Stil von „World of Warcraft“, sowie „Call of Duty“ und Co. „Im Shooter-Bereich haben Maus und Tastatur immer noch die Nase vorn“, sagt Frank Stöwer.

Eine teure Spielermaus muss es dafür aber gar nicht unbedingt sein. „Gelegenheitsspieler kommen mit der Standard-Hardware, die sie auch zum Arbeiten nutzen, eigentlich gut zurecht“, so Stöwer. Vielspieler profitieren jedoch von Geräten mit programmierbaren Makros oder Zusatztasten. „League of Legends“-Spieler rufen so Zaubersprüche und andere Fertigkeiten die entscheidende Millisekunde schneller auf.

Bei vielen Zockermäusen lässt sich auch die Empfindlichkeit ein- und umstellen - sogar mitten im Spiel. Je höher sie ist, desto kürzer der Weg, den die Hand für schnelle Bewegungen zurücklegen muss, was besonders bei großen, hochauflösenden Monitoren nützlich ist .„Daran muss man sich allerdings auch ein bisschen gewöhnen“, warnt Stöwer.

Manche Spielgenres verlangen auch nach ganz besonderen Geräten. Für realistische Flug- und Rennsimulationen gibt es im Fachhandel Lenkräder, teilweise sogar mit Pedalen, oder Flightsticks genannte Steuerknüppel. Günstige und gute Geräte kosten laut Stöwer ab 200 Euro, für originalgetreue Nachbauten mit viel Drumherum werden sogar vierstellige Beträge fällig. Die Spezialhardware sei also eher etwas für echte Fans, die viel Zeit mit den Simulationen verbringen: „Für eine schnelle Runde zwischendurch brauchen Sie das nicht.“

Literatur:

Winnie Forster, Spielkonsolen und Heimcomputer 1972 bis 2015, Gameplan, 264 Seiten, 29,80 Euro, ISBN-13: 9783000481420