Begeisterter Radsportler geht auf Mega-Tour Er radelt 3481 Kilometer für den guten Zweck
Mettmann. · Polizeihauptkommissar radelt quer durch Europa und sammelt so Geld für Bedürftige.
Eine der bekanntesten Radrennstrecken ist die berühmte Tour de France – die ja auch schon durch den Kreis führte. Im vergangenen Jahr wurden für sie 3480 Kilomter zurückgelegt. Frank Eigelshofen setzt einen drauf, der Polizeihauptkommissar will in diesem Sommer 3481 Kilometer absolvieren. Nicht, um das gelbe Trikot zu bekommen. Sondern für einen karitativen Zweck.
Polizist will für die Aktion Lichtblicke Spenden sammeln
„Für die Aktion Lichtblicke möchte ich Spenden sammeln“, erklärt der 58-Jährige sein Motiv. „Damit setze ich eine Idee um, die ich bereits 2012 hatte.“ Eine zwölfstündige Nordic-Walking-Aktion wollte er veranstalten. Damals allerdings machte dem sportlich-ambitionierten Mann, der einst als Wettkampfschwimmer in der zweiten Bundesliga in seinen Lieblingsdisziplinen Delphin und Lagen startete, ein dramatischer Herzinfarkt einen Strich durch die Rechnung. „Eine Stunde wurde ich reanimiert. Es ist Glück, dass ich noch lebe.“ Behutsam und mit Unterstützung seiner Ehefrau Martina fand der Polizeihauptkommissar, der seit 1981, also seinem 20. Lebensjahr im Polizeidienst ist, zurück in den Alltag. „Um mein Herz zu stabilisieren und Frequenzen gut überprüfen zu können, stieg ich wieder aufs Fahrrad.“
„Mit etwa sechs Jahren habe ich das Fahrrad für mich entdeckt“, erinnert sich der gebürtige Wuppertaler an seine Anfänge mit seinem Großvater. 15-jährig folgten die ersten Touren mit Freunden, mit 17 Jahren ging es aus dem Bergischen bis nach Sylt. „Wir pennten auf der Wiese oder und Jugendherbergen.“ Inzwischen absolviert er wieder ähnliche Strecken. 2016 führte sein Weg 900 Kilometer weit quer durch Norddeutschland entlang des Weserradwegs von Bremen über Cuxhaven, Hamburg nach Rostock, 1300 Kilometer waren es 2017 entlang der deutschen Ostseeküste und 2018 folgte eine Mega-Etappe mit Startpunkt Rhein durch Holland über Dänemark nach Sylt. „Die Insel ist nicht mehr so, wie ich sie einst kennen- und lieben lernte.“
Auf einem eigens auf seine spezifischen Bedürfnisse angefertigten Rad mit maßgeschneidertem Rahmen geht es nun in den Sommerferien sechs Wochen in den Sattel. Geplant ist eine Strecke entlang des Rheins nach Mainz, dort per Main-Radweg bis Bamberg, entlang des Main-Donau-Kanals bis Regensburg und dann an der schönen blauen Donau nach Wien. „Dort lege ich eine Pause ein.“ Durch Slowenien, Österreich zurück zum Bodensee geht es durch die Schweiz Richtung Straßburg, Saarbrücken auf dem Saar-Radweg über die Venn-Bahn-Route nach Aachen. „Und dann sind es ja bloß noch 60 Kilometer bis nach Hause.“
Via Smartphone erfolgt die Navigation. „Frisst das zu viel Strom, verwende ich klassisch-altbacken Straßenkarten“, verkündet Frank Eigelshofen seinen Plan B. Zelt, Schlafsack, selbst tönende Brille, Stromkabel, E-Reader und Sportklamotten gehören zum etwa 25 Kilo schweren Gepäck. „Mehr brauche ich nicht.“