Jugendliche ausgeraubt: 21-Jähriger verurteilt
Der Krefelder hatte zwei 14-Jährige bedroht und ihnen Geld und Handy abgenommen.
Für dreieineinhalb Jahre muss ein 21-jähriger Krefelder ins Gefängnis. Das entschied am Donnerstag das Landgericht. Der junge Mann wurde unter anderem wegen Raubes verurteilt. Insgesamt zweimal soll er zugeschlagen haben. Als Opfer hat sich der Angeklagte zur Überzeugung des Gerichts zwei 14-Jährige ausgesucht und ihnen jeweils Geld oder Handy geraubt.
Am 24. Mai trug sich der erste Überfall vor der Mediothek auf dem Theaterplatz zu. Das Opfer wartete dort auf einen Freund, als der Angeklagte ihn ansprach und nach kurzer Zeit Geld wollte. Als der Jugendliche das nicht sofort herausrücken wollte, hielt der Mann ihm einen „spitzen Gegenstand“ an den Bauch. Der Bedrohte gab daraufhin sein Bargeld in Höhe von 30 Euro an den Angeklagten.
Am 22. Juni bedrohte der Angeklagte den nächsten 14-Jährigen. Von ihm wollte er zuerst 10 Euro; als er die nicht bekam, nahm er dem Teenager sein Handy ab und gab es ihm erst wieder, als er das Geld bekam.
Beide Male stellte sich der Angeklagte selbst als halbwegs unschuldig dar. Beim ersten Überfall habe er den Jungen nur vom Drogenkonsum am Theaterplatz abhalten wollen, beim zweiten Mal habe der Bedrohte ihm Drogengeld geschuldet. Das Gericht glaubte dem Angeklagten beides nicht und bewertete es als Schutzbehauptung. Lediglich den Besitz der Droge Crack hatte der Angeklagte in der Verhandlung eingeräumt.
Das Gericht sah die Taten als schwerwiegend an, da der Mann sich gezielt junge Menschen für seine Überfälle ausgesucht habe. Die Verteidigung hatte noch beantragt ihn statt im Gefängnis in einer Entziehungsanstalt unterzubringen. Dafür sah die Strafkammer allerdings keinen Raum. Denn der Angeklagte saß schon einmal im Gefängnis und hatte danach die Chance zur Drogentherapie verstreichen lassen.