Plattform geht online Neue Ideen für Künstler in Kaarst
Kaarst · In den kommenden Tagen geht eine digitale Plattform für Kaarster Kulturschaffende an den Start. Im Kulturforum können sich Künstler frei entfalten. Am 12. Februar wird aus dem Tuppenhof eine Kick-off-Veranstaltung gestreamt.
Die Idee ist bereits Anfang 2021 geboren worden, jetzt wird sie umgesetzt: Eine Gruppe von Kaarster Kunstschaffenden um den evangelischen Kantor Wolfgang Weber und Mark Koll von der gleichnamigen Musikschule hatte die Vision, eine nicht-kommerzielle Plattform für Kaarster Künstler zu erstellen, die im Lockdown nicht auftreten oder ihre Kunst präsentieren können. „Nach und nach kamen immer mehr Leute dazu, und es war relativ schnell klar: das wird gut“, so Weber. Doch die Kaarster Politik habe nicht so mitgespielt, wie sich die Künstler das vorgestellt haben und lehnte Zuschüsse für das Projekt ab. Stattdessen sollte ein kommerzielles Angebot an den Start gehen. „Das wollten wir nicht. Wir haben uns dann entschieden, selbst was zu machen“, so Weber.
Dank Unterstützung der Sparkasse konnte die Homepage umgesetzt werden. Frank Ahlert hat sie programmiert. „Das Grundgerüst war schon im März 2021 fertig, ab dann ging es los“, sagt er. Die Idee dahinter: Auf der Plattform können sich alle Kulturschaffenden, die aus Kaarst kommen oder ihre Wurzeln in der Stadt haben, anmelden. Dann sind sie eigentlich ziemlich frei in der Gestaltung. Sie können einen kurzen Lebenslauf schreiben, ihre nächsten Veranstaltungen anmelden oder Bilder hochladen. Eine Redakteurin kümmert sich um Inhalte wie Vorberichte zu Veranstaltungen oder Besuche bei Proben. Auch eine eigene Interview-Ecke wurde eingerichtet, wo Gespräche mit Kunstschaffenden aus der gesamten Kultur geführt werden können. Nutzer finden auf der Seite einzelne Rubriken wie Bild, Ton, Wort, Film oder Tanz.
Ein zentraler Bereich ist der Kalender, in dem alle kulturellen Veranstaltungen in Kaarst aufgeführt werden. Auch das Kindertheater und das 3k*-Programm sind eingebaut, obwohl gerade bei dem Kabarettprogramm der Stadt kaum Kaarster Künstler auftreten. „Für die Kulturschaffenden ist das eine gute Sache, weil die Menschen sich künftig alle Veranstaltungen anschauen können. So können wir noch mehr Aufmerksamkeit erreichen“, glaubt Ahlert. Das Kulturforum soll als „perfektes Bindeglied zwischen denen, die Kultur machen und denen, die Kultur sehen, hören und fühlen wollen“, dienen, erklärt Wolfgang Weber: „Und das alles ohne Kommerz.“
Kick-off-Veranstaltung ist
für den 12. Februar geplant
Am 12. Februar wird es eine Kick-off-Veranstaltung für die neue Plattform geben. Dabei präsentieren sich Kunstschaffende, die auf der Plattform angemeldet sind, live auf der Bühne. Die Moderation an diesem Abend übernimmt Andreas Vollmert, der Kunstschaffende aus den unterschiedlichsten Bereichen vorstellt. Felix Dost und Tristan Merg sind für die Technik des Livestreams verantwortlich. Den Livestream können Interessierte über die Seite feedbeat.io verfolgen. Das ist eine große Social-Media-Plattform, die für alle frei zugänglich ist. Mit der Nutzung von Feedbeat übertragen die Kunstschaffenden im Gegensatz zu vielen anderen Socia-Media-Plattformen keine Nutzungsrechte an ihren Live-Auftritten. Nur, wenn die Künstler es selbst wollen, wird der Auftritt aufgezeichnet. Die Technik ist zudem datenschonend: Es werden nur Daten übertragen, die von der Bühne aus rausgehen. Die Zuschauer sind als Avatare abgebildet und können zwischendurch Kommentare abgeben oder Applaus spenden, der in Echtzeit aufbereitet und akustisch an der Bühne wiedergegeben wird. „Das Publikum kann ohne Verzögerung sofort reagieren“, sagt Ahlert.