Düseldorf AC/DC setzen Düsseldorf unter Strom

Zum Tour-Finale ließ die Band es in der Arena krachen und gab 150 Minuten Vollgas. Axl Rose, eigentlich Frontmann von „Guns ’N’ Roses“, überzeugte die 25.000 Fans.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Es war dann doch noch das große Finale der Europa-Tour von AC/DC — vor 25.000 begeisterten Fans in der Düsseldorfer Arena. Dass die Show nicht ausverkauft war, lag nach Angaben der Veranstalter an der extrem kurzen Vorbereitungszeit. Denn erst vor drei Wochen hat sich die Band der Altrocker entschieden, zum Abschluss der Konzertreise auch noch in der NRW-Landeshauptstadt zu spielen.

Die Warnhinweise am Eingang waren begründet: „AC/DC ist eine laute Rockband. Es kann zu Schädigungen des Gehörs kommen“ stand da angeschlagen. „Rock or bust“ lieferte dafür zum Auftakt ein gutes Beispiel: Die Fans bekamen nicht nur ein musikalisches Feuerwerk auf die Ohren, krachende Pyrotechnik begleitete die Stimmsirene. Die Party konnte beginnen. Grellende Lichtblitze, blaue, violette, gelbe Farben strahlten auf die Bühne, die Lightshow war schlicht: gigantisch. Mehr als 400 Tonnen Material und mehr als 300 Mitarbeiter machten die krachende Show möglich. Zwei Megawatt Strom verbrauchten Axl, Angus & Co.

AC/DC Tourfinale in Düsseldorf
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AC/DC Tourfinale in Düsseldorf

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Dass die Tour mit einem so fulminanten Konzert zu Ende geht, daran war vor einigen Wochen nicht zu denken. Erst stieg Malcum Young — Bruder von Angus Young — krankheitsbedingt aus, dann wurde Schlagzeuger Phil Rudd gefeuert, weil er zeitweilig der Anstiftung zum Mord verdächtigt worden war. Negativer Höhepunkt war der Ausstieg von Sänger Brian Johnson. Die Ärzte hatten ihn wegen des drohenden Verlusts seines Gehörs aus dem Verkehr gezogen. Allerdings gab es wohl auch Unstimmigkeiten in der Band, wie Johnson gegenüber dem US-Comedian Jim Breuer unlängst gestanden hatte. Für Johnson sprang „Guns ’N’ Roses“-Frontmann Axl Rose ein. Ein vermeintlicher Clou, der viele hart gesottene Fans aus der Bahn warf. Für das Konzert im belgischen Werchter gaben 7000 von ihnen ihre Karte zurück.

Axl Rose und AC/DC — kann das funktionieren? Ja, es kann! Das bewies der 54-Jährige am Mittwochabend in Düsseldorf. Von seiner Fußverletzung genesen. Standfest und voller Energie. Die Fans waren begeistert. „Axl hat genauso viel Power in der Stimme wie Brian, er singt nur ein paar Töne höher. Er liegt stimmlich viel näher bei Bon Scott“, fand etwa Bianca Blazejczak, die seit vielen Jahren AC/DC—Fan ist. Scott war von 1974 bis zu seinem Tod 1980 Sänger der australischen Rockband.

Axl Rose brachte neue Ideen ein — und so freuten sich die Fans über Songs wie „Touch Too Much“, „If You Want Blood“ oder „Rock’n’Roll Damnation, die seit Jahrzehnten nicht von der Band gespielt worden waren. Nach 150 Minuten endete die Show, wie sie enden muss: Mit Kanonendonner zu „For those about to Rock (We salut you)“. Die Tour war so erfolgreich wie selten: Für die zwölf Deutschland- und zwei Österreich-Konzerte wurden mehr als eine Million Tickets abgesetzt.