ADC-Festival in Hamburg Aus Text wird Musik: Projekt gegen Medienzensur gewinnt ADC-Preis

Hamburg · Als Artikel verboten, als Lied erlaubt? Aus zehn zensierten Artikeln werden zehn unzensierte Popsongs. Ein Projekt gegen Medienzensur für Reporter ohne Grenzen gehört zu den Gewinnern des ADC-Wettbewerbs 2019.

Symbolbild

Foto: picture alliance / dpa/Nyein Chan Naing

Selbst in Ländern, in denen sehr starke Medienzensur vorherrscht, seien bekannte Music-Streaming-Dienste wie Apple Music oder Spotify frei verfügbar, erläuterten die Veranstalter des Wettbewerbs. Dieses Schlupfloch wurde nun genutzt, um auf Internetzensur aufmerksam zu machen.

Im Rahmen des Projekts wurden aus zehn zensierten Artikeln zehn unzensierte Popsongs, die problemlos in allen Ländern abgerufen werden konnten, so die Jury. Für diese Idee verlieh die Jury am Freitagabend beim ADC-Festival in Hamburg den „Grand Prix“ im Fachbereich Film und Ton an die DDB Group Germany.

ADC steht für Art Directors Club. Nach Angaben des Vereins haben sich darin mehr als 700 „führende Köpfe“ aus der kreativen Szene - also Designer, Journalisten, Fotografen, Architekten oder Werber - zusammengetan. Unter dem Motto „Creative Intelligence - Wie Ideen entstehen“ fand das Treffen zum dritten Mal in Hamburg statt. Nach Angaben der Veranstalter ist das ADC-Festival das größte Treffen der Kreativ-Branche im deutschsprachigen Raum.

Der „Grand Prix“ im Fachbereich Digital ging an den Film „100 Jahre Bauhaus - Das Totale Tanz Theater“ von Interactive Media Foundation und Artificial Rome. Im Fachbereich Kommunikation im Raum wurde „The Macallan – Visitor Experience“ ausgezeichnet. In dem Film für die schottische Whiskymarke wird der Zuschauer durch einen szenografisch durchdachten Parcours geleitet - gestaltet von Atelier Brückner.

(dpa)