Christa Wolf wird in Berlin beigesetzt
Berlin (dpa) - Knapp zwei Wochen nach ihrem Tod wird an diesem Dienstag (11.00 Uhr) die Schriftstellerin Christa Wolf in Berlin beerdigt. Nach einer Trauerfeier im Familienkreis wird die Autorin, die am 1. Dezember im Alter von 82 Jahren starb, auf dem Dorotheenstädischen Friedhof beigesetzt.
Sie soll in der Nähe von Stephan Hermlin, des Journalisten Günter Gaus und des Literaturwissenschaftlers Hans Mayer begraben werden.
Am Abend ist eine Ehrung in der Akademie der Künste (19.00 Uhr) geplant. Dabei werden Wegbegleiter und Schriftstellerkollegen erwartet. Neben Günter Grass und Christoph Hein werden auch Daniela Dahn, Katja Lange-Müller und Ingo Schulze sprechen. Dabei sein werden außerdem Suhrkamp-Verlegerin Ulla Berkéwicz, der DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer, Wolfs französischer Übersetzer Alain Lance, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sowie Akademie-Präsident Klaus Staeck.
Die Übertragung aus der Akademie der Künste am Hanseatenweg wird live im Internet von 19.00 Uhr an unter www.zeitzeugen-tv.com übertragen.
An diesem Freitag (18.00 Uhr) wollen Schriftstellerkollegen in der Kirche in Pankow, ganz in der Nähe von Wolfs Wohnhaus, aus Werken der Autorin lesen. Mit dabei sind Volker Braun, Daniela Dahn, Annette Gröschner und Christoph Hein.
Im Mittelpunkt des Werks von Christa Wolf standen immer wieder Figuren, die von der deutschen Teilung gezeichnet waren. Zu den bedeutendsten Werken zählen „Der geteilte Himmel“, „Nachdenken über Christa T.“, „Kindheitsmuster“, „Kein Ort. Nirgends“, „Kassandra“ und „Störfall“. Für viele Menschen in der DDR galt sie auch als moralische Instanz - auch wenn sie in ihrer Jugend einige Jahre „IM“ der DDR-Staatssicherheit war, wie nach der Wende bekannt wurde. Wolf wurde unter anderem mit dem Büchner-Preis und dem Thomas-Mann-Preis ausgezeichnet. Die Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt.