„Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry

„Der kleine Prinz“ gehört mit der Bibel und dem Koran zu den meistverkauften Büchern überhaupt. Es erschien vor 70 Jahren.

Paris. Der Held ist ein Winzling, doch seine Geschichte ist groß und tiefgründig: Vor 70 Jahren — am 6. April 1943 — wurde „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry veröffentlicht, und zwar in New York, wo sich der französische Schriftsteller und Kriegspilot damals aufhielt. Den Erfolg seines kleinen blonden Prinzen bekam „Saint-Ex“, wie ihn Freunde und Kollegen nannten, nicht mehr mit. Der Schreiber und Flieger starb ein Jahr nach Erscheinen des Buches, das zunächst eher ein Flop war. Saint-Exupéry wurde nur 44 Jahre alt.

Heute gehört das 100 Seiten lange Werk zu den meistverkauften nicht-religiösen Büchern. Sein Geburtstag wird dementsprechend gefeiert: mit Jubiläumsausgaben und Neuauflagen in Amerika, wo das Buch im New Yorker Verlag Reynal & Hitchcock erstmals erschienen ist; in Frankreich, dem Heimatland des Piloten oder auch im kanadischen Montréal, wo sich der Autor regelmäßig mit seinem Verleger Bernard Valiquette traf.

Das schmale Buch, das als Kinderbuch gedacht war, lesen seit Generationen Groß und Klein in unterschiedlichsten Kulturen, Religionen und Milieus. Das Märchen vom Prinzen, der auf seinem Planeten eine Rose und drei Vulkane besitzt, wurde in 110 Sprachen übersetzt.

Das Buch ist universell. In einer zeitlosen Sprache lehrt es die Erwachsenen, die Welt mit Kinderaugen zu sehen, und — umgekehrt — die Kleinen, die Welt der Erwachsenen zu verstehen. Dabei setzt es sich kritisch mit dem Werteverfall der modernen Massengesellschaft auseinander und zeichnet das Wunschbild einer Welt, in der die Menschen mit dem Herzen sehen und handeln.

Die Fragen des kleinen Blondschopfs, der auf seiner Reise einem Händler begegnet, der Pillen gegen den Durst verkauft, weil man durch den Verzicht auf das Trinken 53 Minuten pro Woche spare, sind noch heute aktuell.

„Der kleine Prinz“ ist ein Plädoyer für mehr Menschlichkeit und Sensibilität. Saint-Exupéry war ein Humanist. Er hat dem Tod mehrmals in die Augen geschaut. Die Idee zu dem märchenhaften Bestseller soll aus einer Nahtod-Erfahrung heraus entstanden sein.

Saint-Exupéry musste 1935 in der Wüste Sahara notlanden. Mehrere Tage vergingen, bis ihn Beduinen retteten. Er habe sich „verlassener als ein Schiffbrüchiger auf einem Floß mitten im Ozean gefühlt“, wie er in dem Erfolgsbuch schreibt, als er plötzlich eine kleine Stimme hörte, die zu ihm sagte: „Bitte zeichne mir ein Schaf!“

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