Grimmelshausen-Preis für Peter Kurzeck

Gelnhausen (dpa) - Der Schriftsteller Peter Kurzeck erhält für sein Werk „Vorabend“ den Grimmelshausen-Preis. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird von den Städten Gelnhausen und Renchen in Baden-Württemberg sowie den beiden Landesregierungen vergeben.

In „Vorabend“ schreibt Kurzeck auf über 1000 Seiten die Geschichte der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit fort. Das Buch spielt unter anderem in Kurzecks Heimat in Oberhessen und in Frankfurt. Der alle zwei Jahre vergebene Preis würdigt seit 1993 Autoren, die einen Beitrag zur künstlerischen Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte geleistet haben. Die Auszeichnung erinnert an den aus Gelnhausen stammenden Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen (um 1622 bis 1676), der mit seinem im Dreißigjährigen Krieg spielenden Schelmenroman „Simplicissimus“ berühmt wurde. Grimmelshausen starb in Renchen.

Der 67-jährige Kurzeck will in seinem Buch „Die ganze Gegend erzählen, die Zeit!“. Dies gelinge ihm dank einer Fülle von Personen und Orten, Geschichten und Motiven und dank seiner „zauberischen“ Erzählkunst, hob die Jury nach Mitteilung der Stadtverwaltung in Gelnhausen vom Freitag vor. Der fünfte Band Kurzecks seiner Chronik „Das alte Jahrhundert“, die zwölf Bände umfassen soll, sei noch großzügiger und vielgestaltiger angelegt als seine Vorgänger.

Zu den bisherigen Grimmelshausen-Preisträgern gehören Ruth Klüger, Robert Menasse, Adolf Muschg, Dieter Forte, Feridun Zaimoglu und Reinhard Jirgl. Der Förderpreis (2500 Euro) geht an die in Berlin lebende 28-jährige Autorin Annika Scheffel für ihren Debütroman „Ben“.