Lexikon: Nachschlagen mit Stil
Die neue sechsbändige Ausgabe kommt klassisch daher.
Düsseldorf. Längst kann man sich des elektronischen Nachschlagens bedienen. "Nachschlagen mit Stil" heißt indes die Edition des Brockhaus in sechs Bänden, die seit dem Herbst auf dem Markt ist. Hier kann sich, wer der Elektronik noch nicht huldigt oder gar verfallen ist, so richtig wohlfühlen.
Ich kann das, und es erinnert mich an den zehnbändigen Brockhaus meines Vaters, indem ich, so oft ich konnte, stundenlang wie in einem Roman las, es handelte sich damals noch stilistisch eher um ein Konversationslexikon. Das klassisch-konventionelle Lexikon ist aber bis heute immer noch unschlagbar, es besitzt nebenbei beträchtlichen Unterhaltungswert, wenn sich etwa das Porträt von Katharina Thalbach unter einer Aufnahme von der Kabinenseilschwebebahn zum Hexentanzplatz von Thale befindet. Es ist ein Werk für Menschen, die Lust am Stöbern und Staunen haben.
Man kann dieser Ausgabe zwar den Vorwurf machen, sie verfüge nicht über so viele Informationen wie Brockhaus Enzyklopädie in 30 Bänden. Doch der Vorteil für jeden normalen Privathaushalt oder für das Büro ist unbezahlbar: Die Ausgabe spart Platz, und mit der Hand suchen geht oft viel schneller als Online, wenn auch andererseits bei Wikipedia oder Google etwa die Verlinkung ein tiefer gehenderes Ansammeln von Wissen bietet. Aber da häuft man auch rasch den Wissensmüll an, während das Hand-Buch eben noch einen gewissen Charme besitzt, über den das anonyme Internet nicht verfügt.
brockhaus in sechs Bänden 130000 Stichwörter, 7000 Fotos, 100 Bildkomplexe, 3300 Grafiken, 500 Karten, 200 Tabellen, Gesamtgewicht 14,469 Kilo
Format 17 cm x 24 cm, gebunden, im Einzelhandschuber
ISBN 978-3-7653-3230-2
Gesamtpreis 299 Euro
Herausgeber Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG Mannheim