Pierre Jarawan erobert „Poetry Slam“-Thron
Heidelberg (dpa) - Der 27-Jährige Deutsch-Jordanier Pierre Jarawan hat am Samstagabend knapp die deutschsprachigen „Poetry Slam“-Meisterschaften für sich entscheiden können.
Der in München lebende und in Kirchheim Teck aufgewachsene Autor überzeugte in der ausverkauften Heidelberger Stadthalle im Stechen der besten zwei Nachwuchsdichter mit einer essayistischen Kurzgeschichte über die Schönheit und Komplexität von Sprache. Im Finale der besten neun Slamer hatte sich Jarawan mit dem „ABC der Träume“ beschäftigt.
Platz 2 erreichte der Wuppertaler Jan Philipp Zymny mit einer kreischenden Sprachcollage über ein Computerspiel, bei der er sich ironisch mit den Futur-Konstruktionen in der deutsche Grammatik auseinandersetzte. In verschiedenen Vorrunden hatten insgesamt 108 Teilnehmer seit Dienstag in Heidelberg und Mannheim eigene Geschichten oder Gedichte vorgetragen. Eine Publikumsjury bewertete dabei die Teilnehmer, im Finalstechen spielte die Beifallsintensität die ausschlaggebende Rolle.
Bei der Bewertung geht es neben den Inhalten auch um die Vortragstechnik und die individuelle Improvisationskunst. Die in den 1980er-Jahren in Chicago entstandene Kunstform des Poetry Slam ist mittlerweile in vielen Ländern ein wichtiger Bestandteil und kreativer Impuls der Jugendkultur.