Britischer Autor Schöpfer der Bernie-Gunther-Krimis Philip Kerr gestorben
London (dpa) - Der britische Schriftsteller Philip Kerr ist tot. Das teilte der Rowohlt Verlag am Samstag mit. „Wir trauern um Philip Kerr. Der Autor der Bernie Gunther Reihe und vieler Kinder- und Jugendbücher ist im Alter von 62 Jahren verstorben“, hieß es in einer Twitter-Botschaft des Verlags.
Zuvor hatte bereits der britische Verlag Kerrs, Quercus Books, über den Tod des Autors berichtet. Kerr starb demnach bereits am Freitag. Über die Todesursache war zunächst nichts bekannt.
Der 1956 im schottischen Edinburgh geborene Kerr wurde in Deutschland vor allem mit der Krimireihe um den Berliner Privatdetektiv Bernie Gunther bekannt. Die Romane spielen in der Zeit der Nazi-Diktatur und des Kalten Krieges. Der erste, „March Violets“ (deutscher Titel: Feuer in Berlin), erschien im Jahr 1989. Insgesamt veröffentlichte er rund ein Dutzend Bücher der Reihe. Kerr war auch ein erfolgreicher Kinder- und Jugendbuchautor, unter anderem mit den Fantasy-Büchern „Kinder des Dschinn“. Im Jahr 1997 erhielt er den Deutschen Krimi Preis in der Kategorie International für seinen Roman „Das Wittgenstein-Programm“.
Kerr war dem „Guardian“ zufolge studierter Jurist und hatte vor seiner Karriere als Schriftsteller für verschiedene Werbeagenturen gearbeitet. Er galt als akribisch in seiner Recherche und verbrachte viel Zeit in Berlin, um Stoff für seine Romane zu sammeln. Eigenen Angaben zufolge interessierte er sich dabei aber mehr für die Menschen als für die Geschichte der Stadt. In einem Interview sagte er einmal, er bewundere die Berliner für ihren Hang zur Verweigerungshaltung.
Kerrs Frau, die Autorin Jane Thynne, schrieb auf Twitter: „Ruhe in Frieden geliebter Philip Kerr. Schöpfer des wundervollen Bernie Gunther. Genialer Schriftsteller und über alles geliebter Vater und Ehemann“.
Der schottische Krimi-Autor Ian Rankin zeigte sich betroffen von der Nachricht über Kerrs Tod. „Seine Bernie-Gunther-Romane sind außergewöhnlich, eine Mischung aus großartigem Geschichtenerzählen und brillanter Recherche mit einem glaubhaften (a)moralischen Helden“, schrieb Rankin auf Twitter.