Drei Preise für Neumeier-Ballett „Liliom“ in Moskau
Moskau/Hamburg (dpa) - Preisregen für das Hamburg Ballett: Die Tänzer Carsten Jung und Alina Cojocaru sowie der Komponist Michel Legrand sind in Moskau mit dem Ballettpreis „Benois de la danse“ geehrt worden.
Die Jury würdige damit die überzeugenden darstellerischen Leistungen in John Neumeiers Kreation „Liliom“, teilten die Veranstalter am Mittwoch in der russischen Hauptstadt mit.
Der 1991 vom russischen Choreographen Juri Grigorowitsch ins Leben gerufene „Prix Benois“ gilt als „Tanz-Oscar“ und ehrt die wichtigsten internationalen Tanzleistungen des vergangenen Jahres. Die Auszeichnungen waren am Vorabend im berühmten Bolschoi Theater in Moskau überreicht worden.
„Das ist die Rolle meines Lebens und der Preis ist eine Art künstlerischer Ritterschlag“, sagte Jung, für den Neumeier die Titelrolle von „Liliom“ kreiert hatte, der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Es war schon eine große Ehre, in Moskau nominiert worden zu sein. Den Preis dann in Händen zu halten, ist etwas ganz Besonderes.“
Jung wurde als „Bester Tänzer“ und Cojocaru, Erste Solistin des Londoner Royal Ballet, als „Beste Tänzerin“ ausgezeichnet. Legrand erhielt den Preis für seine eigens für das Ballett komponierte Musik. „Liliom“ hatte am 4. Dezember 2011 seine Uraufführung erlebt. Die Hamburger Compagnie war erst Anfang Mai für vier ausverkaufte Aufführungen zu Gast in Moskau. Im Stanislawski- und Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheater präsentierte Neumeier die „Dritte Sinfonie von Gustav Mahler“ und „Nijinsky“.
Die weiteren Auszeichnungen beim „Prix Benois de la danse 2012“ gingen an den Tänzer Mathias Heymann (Paris) und an die Lar Lubovitch Dance Company (New York) für die Inszenierung „Crisis Variations“. Dagegen ging der für seine Komposition „Ocean's Kingdom“ nominierte Ex-Beatle Paul McCartney leer aus.