Duisburg will Oper aufgeben
Die Ruhrgebietsstadt will ihren Vertrag mit Düsseldorf zum Jahr 2014 kündigen.
Duisburg/Düsseldorf. Der Kämmerer der Stadt Duisburg informierte den Düsseldorfer Oberbürgermeister Dirk Elbers persönlich. Duisburg, so die unerfreuliche Nachricht, werde den Vertrag der Opernehe Duisburg/Düsseldorf zum 31. Mai 2014 kündigen. Über den Verwaltungsvorschlag stimmen am 25. Juni die Duisburger Politiker ab. Sie haben das letzte Wort, und eben daran klammern sich jetzt alle Hoffnungen. Denn von der Kooperation mit Duisburg hängt auch die Zukunft der Düsseldorfer Oper ab. Sie müsste sich einen neuen Partner suchen, da auch sie finanziell nicht alleine klarkäme.
Bereits seit 1956 währt die Opernehe der beiden Städte mit einem Gesamtetat von aktuell 43 Millionen Euro. Duisburg jedoch hatte zuletzt große Schwierigkeiten, das notwendige Geld aufzubringen. Derzeit stemmt Düsseldorf mit 24 Millionen jährlich den Löwenanteil am Etat, circa sieben Millionen sind Einnahmen, von der Ruhrgebietsstadt kommen elf Millionen. Zu viel für das hochverschuldete Duisburg, das der Bezirksregierung bis zum 30. Juni einen Haushaltssanierungsplan vorlegen muss. Intendant Christoph Meyer sagte besorgt: „Wir müssen den Politikern jetzt klarmachen, was es bedeutet, eine Oper abzuschaffen. Das ist für das Kulturleben Duisburgs gleichbedeutend mit einem Tod auf Raten.“
Die Oper hat eine Kampagne für den Erhalt der Kulturinstitutionen in Duisburg gestartet. Online sowie bei allen Vorstellungen werden Unterschriften gesammelt, am 31. Mai findet in Duisburg eine Informationsveranstaltung zur Situation statt.
Dass Düsseldorf die erforderlichen sieben Millionen, die Duisburg von seinen elf Millionen bei der Oper einsparen will, aufbringt, ist für den Kulturausschussvorsitzenden Friedrich Conzen von der CDU kein Thema. „Wir müssen andere Lösungen finden. Für uns Düsseldorfer wäre das Ende der Opernehe nicht schön, aber für Duisburg hat das weitreichendere Folgen.“
Conzens Duisburger Amtskollege Frank Albrecht (FDP) setzt auf das Ergebnis am 25. Juni: „Ich hoffe, dass die Politiker in Duisburg zusammenstehen.“ Hinter vorgehaltener Hand werden Lösungen im Falle eines Erhaltes der Opernehe diskutiert. Eine lautet: Das Ballett wird aus der Oper herausgelöst und als Staatsballett vom Land finanziert oder mit dem Ballett einer anderen Stadt zusammengelegt.