Ruhrfestspiele mit Volksfest eröffnet

Recklinghausen (dpa) - Mit dem traditionellen Kulturvolksfest und knapp 100 000 Besuchern sind am Maifeiertag in Recklinghausen die Ruhrfestspiele 2012 eröffnet worden. Auf dem Programm stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Im Osten was Neues“ große Werke russischer Dramatiker.

Als Eröffnungspremiere ist am 3. Mai Gogols bissige Komödie „Der Revisor“ zu sehen, inszeniert vom Ruhrfestspiel-Intendanten Frank Hoffmann und mit dem Leipziger „Tatort-Kommissar“ Bernd Michael Lade in einer Hauptrolle.

2011 hatte das traditionsreiche Festival mit mehr als 81 000 Besuchern einen neuen Rekord aufstellen können. In diesem Jahr sind insgesamt 80 Produktionen geplant, darunter auch Klassiker wie „Krieg und Frieden“ nach dem Roman von Leo Tolstoi oder „Der Kirschgarten“ und „Die Möwe“ von Anton Tschechow.

Bei mehreren Lesungen präsentieren unter anderem Günter Lamprecht, Hannelore Elsner sowie Verdi-Chef Frank Bsirske Werke russischer Autoren. An ein „Late-Night-Kabarett“ mit Wladimir Kaminer schließt sich eine „Russendisko“ an. Die russische Bryats-Band präsentiert im Theaterzelt ein ungewöhnliches Balalaika-Rock-Konzert. Das Abschlusskonzert am 16. Juni im Stadtgarten bestreiten die Kölsch-Rocker von BAP.

Das sechswöchige Festival auf dem „Grünen Hügel“ von Recklinghausen wird vom DGB mitfinanziert. Im Nachkriegswinter 1946/47 entstanden, gilt es als eines der renommiertesten Theaterfestivals in Europa. Damals ging es um den Dank von Schauspielern, denen die Bergleute heimlich Kohle für ihre Spielstätten besorgten. „Ohne uns Bergleute gäbe es die Ruhrfestspiele nicht“, sagte daher der Betriebsratsvorsitzende des Bergwerks Auguste Victoria in Marl, Norbert Maus, zur Eröffnung.