Action in Hamburg Filmversion der „Räuber“ eröffnet Theaterfestival

Hamburg (dpa) - Vorhang auf für ein Kinospektakel im Theater: Eine actionreiche Filmversion des Schiller-Klassikers „Die Räuber“ hat am Sonntagabend das 8. Hamburger Theaterfestival eröffnet.

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Die Zuschauer konnten im Hamburger Schauspielhaus eine Art Making-Of betrachten und zugleich auf einer Leinwand die Fernsehfassung verfolgen. Dabei wurden vorproduzierte Szenen mit den Schauspielstars Friedrich von Thun als alter Moor und Tobias Moretti als Pater mit Szenen auf der Bühne zu einem Film zusammengeschnitten.

Die Schauspieler und das Regieteam um Matthias Hartmann, ehemaliger Intendant des Wiener Burgtheaters, der das Stück am Salzburger Landestheater zusammen mit dem Privatsender Servus TV inszenierte, erhielten kräftigen und lang anhaltenden Applaus. Laurence Rupp überzeugte als in sich gekehrter, verzweifelter Räuberhauptmann Karl, der das Gute will, aber das Böse schafft, Emanuel Fellmer als sein eifer- und rachsüchtiger Bruder Franz, den der Vater nie richtig beachtet hat. Die Antriebsfeder für beide ist ihre nicht erwiderte Vater-Liebe. Einzig allein Coco König als leidenschaftliche Amalia bleibt ihrer Liebe treu und lässt sich nicht beirren.

Die Zuschauer können hautnah erleben, wie ein Film entsteht. Gleich zu Beginn erklärt der Erzähler (Nico Ehrenteit), wie die Greenscreen-Technik funktioniert und wie man mit Hilfe der grünen Stoffwand verschiedene Umgebungen kreieren kann. Die Kameramänner sind ständig präsent und filmen das Geschehen auf der Bühne aus verschiedenen Perspektiven. Als die Räuber live auf der Bühne ein Modell eines Fachwerkdorfes abfackeln, sieht das auf der Leinwand beängstigend echt aus. Die Filmversion des Abends können Zuschauer am 3. Oktober ab 18.00 Uhr live auf NDR.de verfolgen, das NDR Fernsehen sendet zeitversetzt um 22.45 Uhr.

Insgesamt stehen zehn wegweisende Theaterproduktionen aus dem deutschsprachigen Raum bis zum 29. November auf dem Programm des Theaterfestivals. Schauspiellegende Bruno Ganz wandelt auf den Spuren des russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch, das Schauspielehepaar Franziska Walser und Edgar Selge rezitiert die „Duineser Elegien“ von Rainer Maria Rilke und Dagmar Manzel und Max Hopp schlüpfen gleich in 20 verschiedene Rollen.