„Missverständnis“? Theaterpreis für Martin Wuttke
Frankfurt/Main (dpa) - Zwei Berliner haben am Samstag in Frankfurt den Theaterpreis „Der Faust“ als bester Darsteller und als bester Regisseur erhalten: Schauspieler Martin Wuttke für seine Rolle in „Schmeiß Dein Ego weg!
“ an der Volksbühne und Stephan Kimmig für seine Inszenierung „Kinder der Sonne“ am Deutschen Theater.
Wuttke akzeptierte die Auszeichnung „nur im Sinne eines Missverständnisses“, wie er sagte. Sein Laudator Matthias Matschke hatte sich zuvor mokiert, bei Preisverleihungen würden künstlerische Leistungen von „Sachverständigen“ beurteilt wie sonst nur Autos. Die undotierte Ehrung, die als „Oscar“ der Bühnenkunst gilt, wird vom Deutschen Bühnenverein vergeben. Über die Preisträger stimmen die Mitglieder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ab. Nominiert waren 2011 je drei Bühnenkünstler in acht Kategorien.
Als bester Regisseur im Musiktheater wurde Benedikt von Peter für „Intolleranza 1960“ an der Staatsoper Hannover ausgezeichnet. Den „Faust“ als beste Sängerin im Musiktheater erhielt Claudia Barainsky für ihre „Medea“ an der Oper Frankfurt. Als bester Choreograf wurde Christian Spuck für „Poppea//Poppea“ am Theaterhaus Stuttgart geehrt, der Preis für den besten Tänzer ging an Giuseppe Spota für das Ballett „Blaubarts Geheimnis“ am Hessischen Staatstheater Wiesbaden.
Einen „Faust“ in der Kategorie Kinder- und Jugendtheater bekam Neco Çelik für die Opern-Version des Films „Gegen die Wand“ an der Jungen Oper Stuttgart. Für die Bühne eines Jelinek-Abends am Schauspiel Köln wurde Johannes Schütz geehrt. Zwei Sonderpreise waren schon vor der von Kabarettist Michael Quast moderierten Gala bekannt: Wolfgang Engel, einer der wichtigsten Theaterregisseure der DDR, wurde für sein Lebenswerk geehrt. Der „Preis des Präsidenten“ ging an die Theaterwissenschaftlerin Erika Fischer-Lichte.