Pen-Präsident Grusa: Frau an die Spitze
Kleine Sprachen gefährdet durch Globalisierung.
Linz. Der scheidende Präsident des internationalen Schriftstellerverbandes Pen, Jiri Grusa, hat sich dafür ausgesprochen, das Amt an eine Frau zu vergeben. Grusa sagte im Deutschlandradio Kultur, eigentlich sollte er dazu diplomatisch schweigen.
Aber als Nachfolger im Amt des größten internationalen Verbandes der Schriftsteller würde er gerne endlich eine Frau sehen, und die sollte nicht europäischer Herkunft sein. Der Internationale Pen tagt derzeit in Linz, und hier soll dann auch ein Nachfolger für Grusa gewählt werden.
Der tschechische Schriftsteller und Diplomat zog eine grundsätzlich positive Bilanz seiner sechsjährigen Amtszeit. Allerdings sei sein Vorhaben, die Literatur der kleinen Sprachen besser zu vermitteln, schwieriger gewesen als gedacht.
"Das Tempo der Globalisierung schreitet voran und die Kleineren sind die Verlierer." Es sei tragisch, wenn die kleinen Sprachen und die Freiheit des Wortes immer stärker an Bedeutung verlören.