Preise für Haneke und Waltz
Golden Globe: Der Regisseur und der Schauspielergewinnendie wichtigste Trophäe nach dem Oscar. Bevor die Globe-Verleihung begann, gedachten die Filmstars der Erdbebenopfer in Haiti. Nicole Kidman wandte sich an die Zuschauer in aller Welt und bat um Spenden für das Land.
Los Angeles. Als das Schaulaufen auf dem roten Teppich vor dem Beverly Hilton Hotel beginnt, regnet es in Strömen. Das beliebteste Accessoire vor der Verleihung der Golden Globes in der Nacht zu gestern waren daher die Regenschirme. Und unter denen guckte hin und wieder jemand sehr Berühmtes hervor: George Clooney etwa, der mit seinem gut gewachsenen Vollbart ein bisschen aussah wie Käptn Iglu. Oder Mariah Carey, an deren gut gefülltem Ausschnitt die Wassertropfen abperlten.
Bei der Preisverleihung konnten dann der deutsch-österreichische Film "Das weiße Band" sowie der österreichische Schauspieler Christoph Waltz je einen Golden Globe einheimsen. Großer Gewinner der Gala war James Cameron. Sein 3-D-Film "Avatar" wurde als bester Film ausgezeichnet. Cameron ("Titanic") selbst bekam den Golden Globe als bester Regisseur.
Die Trophäe, die von der Auslandspresse in Hollywood vergeben wurden, gelten als wichtiges Stimmungsbarometer für die Oscar-Verleihung im März. Für sie ist Cameron nun der große Favorit. "Wir haben den schönsten Job der Welt", sagte Cameron, als er die goldene Weltkugel bekam. Es gehe darum, Menschen zu unterhalten.
Zum besten ausländischen Film wurde "Das weiße Band" vom österreichischen Regisseur Michael Haneke gekürt. Er setzte sich unter anderem gegen das Werk "Zerrissene Umarmungen" des spanischen Regisseurs Pedro Almodóvar durch. "Das weiße Band" spielt am Vorabend des Ersten Weltkrieges und thematisiert die strengen Erziehungsmethoden in einem deutschen Dorf.
Christoph Waltz wiederum ist für seine Rolle in dem Film "Inglourious Basterds" als bester Nebendarsteller ausgezeichnet worden. In dem Streifen von Quentin Tarantino spielt der 53-jährige in Wien geborene Waltz den sadistischen SS-Offizier Hans Landa. Waltz setzte sich damit gegen Matt Damon durch.
Erfreut über den Golden Globe für Waltz zeigte sich auch das Filmstudio Babelsberg, das "Inglourious Basterds" mit produzierte. "Hätte Tarantino seinen Film nicht in Deutschland produziert, hätte er Christoph Waltz vermutlich nie getroffen", sagte Studio-Vorstand Christoph Fisser
Zu den hochgelobten Filmen, die leer ausgingen, gehörte "In the Air" mit George Clooney.
Bevor die Globe-Verleihung begann, gedachten die Filmstars der Erdbebenopfer in Haiti. Nicole Kidman wandte sich an die Zuschauer in aller Welt und bat um Spenden für das Land. Angesichts des Elends in der Welt sei es wirklich zwiespältig, sich als glücklicher Filmstar zu zeigen, sagte "Julie & Julia"-Darstellerin Meryl Streep. Sie konnte ihre siebte Globe-Trophäe in Empfang nehmen.