Regisseur sieht Anti-Putin-Proteste auf Moskau begrenzt

Düsseldorf (dpa) - Der mehrfach ausgezeichnete Petersburger Theater-Regisseur Andrej Mogutschi sieht die Proteste gegen den wiedergewählten russischen Präsidenten Wladimir Putin weitgehend auf Moskau begrenzt.

„Das Land reagiert bisher noch gar nicht darauf, was passiert“, sagte Mogutschi in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Das Vorgehen der Moskauer Behörden gegen Performance-Gruppen wie die Frauen-Punkrock-Formation „Pussy Riot“ sei völlig inakzeptabel. Die Mitglieder von „Pussy Riot“ sitzen seit Monaten in Untersuchungshaft, weil sie in der Moskauer Christi-Erlöser-Kathedrale ein „Punk-Gebet“ gegen Putin gesprochen hatten. Kritik am Regime habe in Russland „manchmal gar keine Folgen, manchmal aber schwerwiegende“, sagte Mogutschi. „Pussy Riot“ habe wohl einen „empfindlichen Nerv der Macht getroffen“.

Mogutschi (50) inszeniert am Düsseldorfer Schauspielhaus Franz Kafkas „Der Prozess“ als eine Sprechperformance. Mit der Inszenierung wird die neue Spielzeit am 15. September eröffnet. In St. Petersburg ist er Hausregisseur am traditionsreichen Alexandrinsky-Theater und führt auch eine eigene experimentelle Theatergruppe.