Steven Scharf mit Gertrud-Eysoldt-Ring geehrt
Bensheim (dpa) - Für seine herausragende Darstellung als „Judas“ im gleichnamigen Einpersonenstück an den Münchner Kammerspielen hat der Schauspieler Steven Scharf (38) den Gertrud-Eysoldt-Ring 2013 erhalten.
Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung ist einer der bedeutendsten Theaterpreise im deutschsprachigen Raum. Sie wurde am Samstag im südhessischen Bensheim überreicht. Vergeben wird der Ring auf Vorschlag der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Bensheim.
Zur Begründung hieß es, der in Thüringen geborene Schauspieler besteche in der Rolle des „Judas“ - laut Bibel der Verräter von Jesus Christus - durch „seine unmittelbare Präsenz und seine gewinnende Eindringlichkeit“. In einem furiosen Monolog versuche er Verständnis für seine Tat zu erlangen - nackt und mit dem Rücken zum Publikum.
Scharf meinte anlässlich der Preisverleihung: „Dieses Stück erzählt von einer sehr irdischen Freundschaft, einem sehr konkreten politischen und privaten Kampf, von Zweifel und von Scham.“ Er kündigte an, bis Sommer 2015 „auf alle Fälle noch mit vollem Herzen an den Münchner Kammerspielen“ zu arbeiten.
Den Gertrud-Eysoldt-Ring 2012 erhielt Constanze Becker vom Schauspiel Frankfurt. Unter den früheren Preisträgern sind Corinna Harfouch, Nina Hoss, Hans-Michael Rehberg, Ulrich Mühe, Ulrich Matthes, Tobias Moretti und Klaus Maria Brandauer.