Tenorstar Peter Hofmann gestorben

Der an Parkinson erkrankte Sänger erlag einer Lungenentzündung.

Bayreuth. Er verkörperte den Parsifal ebenso wie das Phantom der Oper. Zwei Jahrzehnte stand Startenor Peter Hofmann im Rampenlicht, gefeiert wurde der blonde Hüne im Bayreuther Festspielhaus ebenso wie in Paris und London.

Nach den Höhen durchlitt er in den letzten Jahren die Tiefen des Lebens: Mehr und mehr geplagt durch eine Parkinson-Erkrankung, zog er sich in eine kleine Gemeinde in der Nähe von Bayreuth zurück. In der Nacht zu Dienstag ist Hofmann im Alter von 66 Jahren in einer Klinik im oberfränkischen Selb gestorben.

Er sei jedoch nicht an seiner langjährigen Parkinson-Erkrankung, sondern an den Folgen einer Lungenentzündung gestorben. "Ich denke, es war eine Erlösung für ihn", sagte sein Bruder, Fritz Hofmann.

1999 bekannte sich Hofmann öffentlich zu seiner Parkinson-Erkrankung. "Diese Krankheit passt nicht zu mir. Sie passt zu niemandem", so beschrieb er sein Engagement für die Parkinson-Forschung, in der Hoffnung, dass die Schüttellähmung "schon bald niemandem mehr Grenzen setzen muss".

Seinen täglichen Kampf gegen die Krankheit beschrieb er mit den Worten: "Sie stört und zerstört. Sie setzt immer enger werdende Grenzen." Hofmann wollte nie über die Krankheit definiert werden, sondern öffentlich sein Schicksal mit anderen Menschen teilen, ihnen neuen Mut und Zuversicht geben, sagt seine Biografin Marita Türschmann über den "Sänger aus Leidenschaft".

Wie kaum ein anderer Sänger schaffte Hofmann den Spagat zwischen klassischer Musik und Rock-, Pop- sowie Country-Musik. Schon früh machte er in seiner Heimat Darmstadt als Sänger und Gitarrist in einer Rock’n’Roll-Band auf sich aufmerksam. Nach seinem Gesangsstudium debütierte er 1972 als Tamino in Mozarts "Zauberflöte" in Lübeck.

Zwei Jahre später sang er mit sensationellem Erfolg in Wuppertal den Siegmund in Richard Wagners "Walküre". Das war sein Sprungbrett für Bayreuth.

Doch nicht nur in der Klassik, fand das Stimmtalent seine Erfüllung: 1982 startete Hofmann mit seiner Platin-gekrönten LP "Rock classics" seine zweite Karriere als einfühlsamer Popsänger. Er präsentierte seine eigene Show "Hofmanns Träumereien" und tourte mit Rock-Hits, Elvis-Presley-Titeln, deutschsprachigen Songs und später auch Country-Musik durch Europa.

In rund 300 Vorstellungen begeisterte er schließlich 1990/ 91 in Hamburg in der Titelrolle des Musicals "Phantom der Oper", die ihm einen "Goldenen Löwen" einbrachte.

Aufgrund seiner fortschreitenden Erkrankung gab er 2004 das Ende seiner Karriere bekannt. 2007 heiratete er seine Lebensgefährtin Sabine Zimmerer. Mit ihr hat er eine kleine Tochter. Aus erster Ehe mit der amerikanische Sängerin Deborah Sasson hat er zwei erwachsene Söhne.