Unheimliche Schattenwelt
Das New Yorker Pilobolus Dance Theater kommt mit „Shadowland“ nach Düsseldorf.
Düsseldorf. Menschliche Körper verschmelzen zu einem Auto mit wippenden Scheibenwischern. Dann lösen sie sich wieder auf und formen eine riesige Venusfalle mit um sich greifenden Tentakeln, bevor aus der Riesenpflanze ein friedlicher Elefant wird, der sich mit dem Rüssel Gras ins Maul schiebt. All dies sind Illusionen einer fremden, in ihren klaren Strukturen aber faszinierenden Schattenwelt.
Auf die Bühne gebracht wird die neue Show „Shadowland“ von dem New Yorker Pilobolus Dance Theater, das am 13. Juli im Düsseldorfer Capitol Theater Deutschlandpremiere feiert. Die Geschichte, die als roter Faden das Geschehen auf der Bühne zusammenhält, ist die eines jungen Mädchens, das nachts plötzlich aufwacht und sich aufmacht in die Welt der Schatten, die sie schützt aber auch gefangen hält.
Gespielt wird die Hauptrolle von der Tänzerin Molly Gawler: „Die Welt der Schatten hat mich sofort fasziniert. Dort können wir mit unseren Körpern alles schaffen, was wir wollen“, sagt die US-Amerikanerin, die als Kind noch Angst vor Schatten hatte, wenn sie nachts alleine im Bett lag. „Jetzt habe ich sie für mich entdeckt. Als Tänzerin war es eine aufregende Herausforderung, damit zu arbeiten“, sagt Gawler.
Erfunden wurde das Schattentheater 2006, nachdem ein Autokonzern das Tanztheater aufforderte, einen Werbespot für das Unternehmen zu drehen, allerdings ohne Auto. Die Lösung war das Auto hinter einer bestrahlten Leinwand mit Körpern darzustellen. „Schatten faszinieren den Menschen, weil sie eine Reflexion von uns selbst sind“, sagt der Künstlerische Leiter Matt Kent.