Vom Antiken-Epos bis zum Kultfilm
Das NRW-Theatertreffen „westwärts“ zeigt zehn Stücke.
Wuppertal. „Unser Programm richtet sich an ein großes Publikum“, stellt Holger Weimar, künstlerischer Leiter des NRW-Theatertreffens, klar. Das Festival mit dem Titel „westwärts“ vom 20. bis 26. Juni in Wuppertal soll kein Elfenbeinturm für Theaterspezialisten werden, sondern ein Appetitanreger für Jedermann. Deshalb hat die Jury mit zehn Ensembles doppelt so viele eingeladen wie in den Vorjahren.
„Vielschichtigkeit“ lautet das prägende Stichwort, vertreten sind vor allem jüngere Regisseure. Im Opernhaus und auf der kleinen Bühne des Wuppertaler Schauspielhauses finden sowohl große Klassiker-Aufführungen als auch experimentelle Stücke und Monologe statt. Eröffnet wird das NRW-Theatertreffen vom Rheinischen Landestheater Neuss mit dem Antiken-Epos „Die Orestie“ von Peter Stein nach Aischylos.
In eine ähnliche Richtung gehen auch „Die Labdakiden“ des Schauspielhauses Bonn nach Aischylos, Sophokles und Euripides (22.6.). Ibsens „Nora“ vom Theater Oberhausen (26.6.), die auch zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde, ist ebenso zu sehen wie „Der Geizige“ von Peter Licht nach Molière vom Theater Bielefeld (22.6.) oder Jelineks „Rechnitz“ vom Düsseldorfer Schauspielhaus (23.6.).
Das Schauspiel Dortmund beschäftigt sich in „Visitor Q“ mit dem japanischen Kultfilm von Takashi Miike, das Schauspiel Köln mit Gontscharows „Oblomow“ (24.6.) und das aus Essen stellt seinen Monolog „Pounding Nails in the Floor with my Forehead“ zur Diskussion (24.6.), das Theater Bonn Handkes „Kasper“ (23.6.). Die Wuppertaler zeigen außer Konkurrenz Tschechows „Kirschgarten“.
Als interne Veranstaltung debattieren die Theaterleute am 21. Juni über die Zukunft des Theaters in NRW. Eine Zusammenfassung wird am 26. Juni im Opernhaus gegeben. Konzerte, Partys und ein Theaterparcours runden das Programm ab. An diesem Tag werden ab 21 Uhr auch die beste Inszenierung, Schauspieler und Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet.