Ernst Fuchs Fälschung oder Intrige? Prozess um ein Bild von Ernst Fuchs

Kunstsammler klagt gegen Auktionshaus. Der Maler soll das Gemälde angeblich verschenkt haben.

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Düsseldorf. Sein Vollbart und das selbst gestaltete Käppi waren die Markenzeichen des österreichischen Malers und Philosophen Ernst Fuchs, der als Mitbegründer des „Wiener Phantastischen Realismus“ gilt. Im November vergangenen Jahres verstarb der Malerfürst im Alter von 85 Jahren. Wenige Tage später begann eine Auseinandersetzung, die nur er hätte aufklären können. Ein Düsseldorfer Auktionshaus hatte nämlich das Bild „Amazone“ versteigert, das angeblich von Fuchs stammen soll. Doch der Käufer ist inzwischen überzeugt, dass es sich um eine Fälschung handelt. Am Mittwoch wurde vor dem Düsseldorfer Landgericht verhandelt.

Für nur 10 000 Euro hatte der Kunstsammler „Amazone“ erworben. Für den dreifachen Preis hatte ein renommiertes Kölner Auktionshaus das Werk schon einmal bei einer Versteigerung angeboten, es wurde aber nicht verkauft. Doch das vermeintliche Schnäppchen sorgte bald für Ärger. Denn die ehemalige Managerin des Malers meldete sich und behauptete, „Amazone“ stamme auf keinen Fall von Fuchs.

Sie habe den Maler 35 Jahre lang betreut. Der habe niemals Bilder verschenkt, schon gar nicht an andere Künstler. Eben das hatte der Besitzer von „Amazone“ behauptet, der ebenfalls Kunstprofessor in Wien ist und viele Jahre lang mit dem Malerfürsten befreundet war. Fuchs soll ihm das Bild geschenkt haben. Pikant: Die Managerin des Künstlers und der Professor hatten früher eine Affäre.

Der Kunstsammler hatte das Auktionshaus verklagt, weil er sein Geld zurück möchte. Dort hätte man überprüfen müssen, ob es sich tatsächlich um ein Original handelt. Der Besitzer des Auktionshauses wunderte sich, warum denn keine Strafanzeige erstattet wurde: „Dann wüssten wir, ob es sich um einen Betrüger oder eine Intrigantin handelt.“ Am 7. Dezember wird die Sache weiter verhandelt.