Bären-Verleihung bei der Berlinale

Berlin (dpa) - Spannung bei der 63. Berlinale: Am Samstagabend werden der Goldene und die Silbernen Bären vergeben. 19 Filme konkurrierten im Wettbewerb um die Trophäen der Internationalen Filmfestspiele Berlin.

Vorsitzender der Jury ist der chinesische Regisseur Wong Kar Wai, auch der deutsche Regisseur Andreas Dresen hatte die Qual der Wahl.

Was bei der diesjährigen Berlinale auffiel: In vielen Filmen waren starke Frauen in starken Rollen zu sehen, vor allem in den Regiearbeiten aus Österreich, Frankreich, Chile und Rumänien. Wieder war das Festival auch politisch: Im Wettbewerb lief ein ohne Genehmigung der Behörden gedrehter Film des verfolgten iranischen Regisseurs Jafar Panahi, der nicht nach Berlin kommen konnte.

Panahis Kammerspiel „Geschlossener Vorhang“ („Pardé“) gehört zu den Bären-Anwärtern, ebenso wie der Publikumsliebling „Gloria“ aus Chile mit seiner Hauptdarstellerin Paulina Garcia. Der einzige deutsche Wettbewerbsbeitrag - der Western „Gold“ von Thomas Arslan mit Nina Hoss - löste ein geteiltes Echo aus.

Die Sieger werden bei einer Gala im Berlinale-Palast bekanntgegeben, die vom Fernsehsender 3sat übertragen wird. Im vergangenen Jahr hatte „Cäsar muss sterben“ der italienischen Regie-Brüder Paolo und Vittorio Taviani den Goldenen Bären für den besten Film gewonnen.

Am Freitag gab es noch einmal Starrummel. Die französische Filmdiva Catherine Deneuve (69) stellte das beschwingte Roadmovie „On My Way“ vor. Unter der Regie von Emmanuelle Bercot spielt Deneuve eine Frau Anfang 60, die eigentlich nur Zigaretten kaufen will, dabei aber plötzlich ihr ganzes bisheriges Leben verlässt. „Der Film ist eine Reise, eine große improvisierte Reise, bei der sich vieles erfüllt und vieles neu zum Vorschein kommt“, so Deneuve.

Nicolas Cage (49) und Emma Stone (24) brachten mit dem 3D-Animations-Abenteuer „Die Croods“ Popcornkino mit, bei dem das Publikum viel zu lachen hatte. Cage leiht in der Geschichte über eine Steinzeitfamilie dem Vater seine Stimme, Stone der Tochter. Der Film wurde außer Konkurrenz gezeigt.

Einige Preise gab es bei dem Festival bereits. Im Jugendprogramm der Berlinale (Generation 14plus) ging der Gläserne Bär für den besten Film an „Baby Blues“ von Kasia Roslaniec (Polen).

Beim schwul-lesbischen Teddy-Award holte „In the Name of“ von Malgoska Szumowska (Polen) die Trophäe für den besten Spielfilm. Beste Doku wurde nach Angaben der Veranstalter „Bambi“ von Sébastien Lifshitz.

Die Internationalen Filmfestspiele enden am Sonntag nach elf Tagen und rund 400 Filmen mit einem Publikumstag.