Cannes: Deutsche in Partylaune

Die 60. Filmfestspiele 2007 werden für die Branche zum Renner. Besser ging es ihr nie.

<strong>Cannes. Es gab Braten, Bier und Kartoffelsalat, aber auch Sushi und Champagner vom edlen Lieferanten Lenôtre: Mit knapp 1300 Partygästen haben die Repräsentanten des deutschen Films am Montagabend in Cannes ihr Comeback auf der Weltkarte des Kinos gefeiert. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) schwärmte, die Branche könne "nur Rekorde" und "lauter Highlights" vermelden. Er sei froh darüber, ausgerechnet in der "erfolgreichsten Epoche des deutschen Films seit Jahrzehnten" der zuständige Minister zu sein. Schon vor der Präsentation des deutschen Wettbewerbsbeitrags "Auf der anderen Seite" von Fatih Akin an diesem Mittwoch ist die Stimmung gut. Der weiße Zeltpavillon mit der deutschen Flagge direkt am Meer hinter dem Festivalpalais ist in diesem Jahr hervorragend besucht. "Das Interesse aus dem Ausland ist deutlich stärker geworden", sagt Mariette Rissenbeek von "German Films". Es kämen viele ausländische Produzenten auf der Suche nach Koproduzenten. Internationale Festivals und Verleiher suchten den Kontakt.

Der Oscar für "Das Leben der Anderen", wieder ein Studentenoscar und viel Publikum auch bei den deutschen Produktionen in den Nebenreihen von Cannes bestätigen einen Aufwärtstrend, der auch im Inland getragen wird: Knapp 26 Prozent aller Kinokarten in Deutschland wurden 2006 für heimische Filme verkauft - eine Traumquote im Vergleich zu anderen Jahren.

Türken und Deutsche, Auschwitz und die Gegenwart, dramatische Szenen einer Ehe: Auch der aktuelle Themenmix der deutschen Filme in Cannes wird auf internationalem Parkett ein positives Bild hinterlassen.