„Da geht noch was“: Wenn der Familienalltagins Absurde abrutscht
„Da geht noch was“ - aber nicht, wenn alle wegen Scheidung nur noch streiten.
Düsseldorf. Wenn Eltern sich trennen, ist das für die Kinder meist ein Schock. Selbst, wenn diese Kinder schon erwachsen sind und eigenen Nachwuchs haben. Wie Conrad (Florian David Fitz), der sich in Holger Haases Kinodebüt „Da geht noch was“ auf einmal um seinen gekränkten Vater (Henry Hübchen) kümmern muss, während seine Mutter Helene (Leslie Malton) nach 40 Ehejahren mit einem Pascha endlich selbst ihr Leben bestimmen will.
Jahrzehntelang hat der Vater die Familie mit seinen Launen terrorisiert. Nun verfällt er in Selbstmitleid. Zwischen Vater und Sohn kracht es bald gewaltig — die Konflikte von früher schwelen noch. Und dann sind da noch Conrads Ehefrau Tamara (Thekla Reuten) und der pubertierende Sohn Jonas (Marius Haas), die für zusätzlichen Stress sorgen.
Regisseur Holger Haase greift in seiner amüsanten Tragikomödie zwar auf das eine oder andere Klischee zurück. Dafür hat er aber ein gutes Gespür für die Absurditäten des Alltags. Treffend und mit Feingefühl analysiert er die Mechanismen, die das Leben so anstrengend machen können.
Die Idee zu dem Film hatte der Regisseur, als sich seine eigenen Eltern im Alter trennten. Als Anhäufung von Absurditäten erlebte er diese Zeit — guter Stoff für ein Drehbuch: „Auch bei einer Trennung gibt es viel zu lachen. Gerade, wenn es die eigenen Eltern sind.“ Wichtig ist dem Regisseur die Botschaft, sich immer wieder wahrzunehmen und das Glück nicht aufzuschieben. Das macht auch sein Film deutlich. „Das Leben ist jetzt. Nicht in fünf Jahren, wenn das Haus fertig ist oder in zehn Jahren, wenn der Bausparkredit aufgelöst ist.“