Sonntagskrimi Das erwartet uns 2020 beim „Tatort“

Berlin · Jubiläum bei der populärsten TV-Reihe Deutschlands: Im neuen Jahr wird der „Tatort“ 50 Jahre alt. Neu in den Kreis der „Tatort“-Städte kommt Zürich, Til Schweiger wagt einen Neustart und in Münster stirbt Professor Boerne - fast.

Jasna Fritzi Bauer, Schauspielerin, hält bei einem Fototermin anlässlich der Jahrespressekonferenz der ARD eine Filmklappe vom Bremer Tatort.

Foto: dpa/Georg Wendt

50 Jahre ist es nächstes Jahr her: Am 29. November 1970 stieg Walter Richter als Hamburger Hauptkommissar Paul Trimmel ins „Taxi nach Leipzig“. Der ARD-„Tatort“ war geboren. Nicht zuletzt der kurze Vorspann mit der Ohrwurm-Titelmusik von Klaus Doldinger ist Kult: zwei Augen in Nahaufnahme, das Fadenkreuz.

Zum 50. Jubiläum soll es wieder - wie zum 1000. Fall im Herbst 2016, als Hannover und Kiel mit Maria Furtwängler und Axel Milberg zusammentrafen - einen ganz besonderen Krimi geben.

Diesmal planen Westdeutscher Rundfunk (WDR) und Bayerischer Rundfunk (BR) einen Doppelfall mit den Teams aus Dortmund und München. Zum großen Jubiläumsjahr 2020 ein Überblick nach Teams und was bei ihnen anliegt:

- NEUJAHR: Am 1. Januar zeigt das Erste den Improvisations-Krimi mit dem Titel „Das Team“, der an zwei Tagen ohne festes Drehbuch gedreht wurde. Dabei sind Teile des Dortmund-Teams und Nadeshda aus Münster.

- Tschiller und Gümer (HAMBURG): In „Tschill out“ (5.1.) wartet Nick Tschiller auf ein Disziplinarverfahren. Das sei ein „Neustart“, sagte Til Schweiger. Regisseur ist nun Eoin Moore statt Christian Alvart.

- Thiel und Boerne (MÜNSTER): Dreimal war das beliebteste Team 2019 zu sehen, 2020 kommt es zweimal. In „Limbus“ wird Professor Boerne (Jan Josef Liefers) bei einen Autounfall lebensgefährlich verletzt.

- Batic und Leitmayr (MÜNCHEN): Nachdem das Team 2019 nur zweimal zu sehen war, ist es 2020 viermal auf dem Bildschirm, wenn man die Jubiläumskrimis im Herbst zusammen mit Dortmund dazuzählt.

- Ballauf und Schenk (KÖLN): Erst kommt der Film „Kein Mitleid, keine Gnade“, in dem ein toter Abiturient nackt an einem See gefunden wird. In „Niemals ohne mich“ ist eine resolute Jugendamtsmitarbeiterin tot.

- Berg und Tobler (SCHWARZWALD): Der nächste Schwarzwaldkrimi mit Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner heißt „Masken“ und spielt in der alemannischen Fasnet.

- Janneke und Brix (FRANKFURT): Zum ersten Todestag von Hannelore Elsner im April ist die Filmdiva nochmal zu sehen. Sie berät als eine Ex-Kommissarin die Ermittler (Margarita Broich und Wolfram Koch).

- Murot (WIESBADEN): Zwei Fälle sorgten 2019 für viel Aufsehen. Wohl im Oktober ist Ulrich Tukur laut HR in einer Doppelrolle im skurrilen Film „Die Ferien des Monsieur Murot“ zu sehen.

- Rubin und Karow (BERLIN): Im Frühjahr geht es bei Robert Karow (Mark Waschke) und Kollegin Nina Rubin (Meret Becker) um eine erschossene Studentin. Meret Becker steigt 2022 nach 15 Folgen aus.

- Lindholm und Schmitz (GÖTTINGEN): In „Krieg im Kopf“ mit Maria Furtwängler und Florence Kasumba geht es um die Folgen eines offenbar fehlgeschlagenen Auslandseinsatzes der Bundeswehr in Mali.

- Voss, Ringelhahn (NÜRNBERG): Im sechsten Franken-„Tatort“ wird eine Geschäftsfrau erstochen. Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) stoßen auf Schweigen.

- Winkler, Gorniak und Schnabel (DRESDEN): Nach unter anderem einem spannenden Serienmörderkrimi hat der nächste „Tatort“ aus Sachsen den Arbeitstitel „Die Zeit ist gekommen“.

- Odenthal und Stern (LUDWIGSHAFEN): Nach dem 30. Jubiläum von Ulrike Folkerts als Lena Odenthal 2019 geht es 2020 mit dem Film „Leonessa“ über verzweifelte Jugendliche in einer Hochhaussiedlung weiter.

- Dorn und Lessing (WEIMAR): Im ersten Halbjahr kommt wieder ein Wortspiel-im-Titel-Krimi vom MDR - nach zuletzt „Der höllische Heinz“ und „Die harte Kern“ ist der Arbeitstitel nun „Der letzte Schrey“.

- Lannert und Bootz (STUTTGART): Nach unter anderem dem hervorragenden Pflegerinnendrama „Anne und der Tod“ geht es mit dem Krimi „Du allein“ weiter, in dem ein Heckenschütze Angst verbreitet.

- Faber, Bönisch, Dalay und Pawlak (DORTMUND): Im Fall „Monster“ in der ersten Jahreshälfte stoßen die Kommissare auf ein Netzwerk, in dem Kinder wie Waren gehandelt werden.

- Eisner und Fellner (WIEN): Zwei Austro-„Tatorte“ sollen 2020 im Fernsehen laufen. „Pumpen“ wird laut ORF ein Fitnesstudio-Krimi und die Episode „Krank“ ein Krimi um alternative Medizin.

- Grandjean und Ott (ZÜRICH): Für die Schweiz kommen im Herbst in Zürich Anna Pieri Zuercher (als Isabelle Grandjean) und Carol Schuler (als Fallanalytikerin Tessa Ott) neu in den Kreis der Ermittler.

- Falke und Grosz (HAMBURG/NORDDEUTSCHLAND): Der Film „Die goldene Zeit“ mit Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz wird ein Kiez-Krimi zwischen Reeperbahn und Hafenstraße in Hamburg.

- Borowski und Sahin (KIEL): Im neuen Fall „Borowski und der Fluch der weißen Möwe“ ersticht eine Polizeischülerin während eines Workshops von Klaus Borowski (Axel Milberg) einen Mitschüler.

- Schürk und Hölzer (SAARBRÜCKEN): Der erste „Tatort“ mit dem neuen Saar-Ermittlerteam Adam Schürk (Daniel Sträßer) und Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) ist abgedreht. Genauer Sendetermin noch unklar.

- Moormann, Andersen und Selb (BREMEN): Der erste neue Bremen-„Tatort“ mit den Schauspielern Jasna Fritzi Bauer, Luise Wolfram und Dar Salim wird im Herbst gedreht und 2021 gezeigt.

- HEIKE MAKATSCH: 2020 wird laut SWR ein dritter „Tatort“ mit ihr gedreht, der wohl erst 2021 ausgestrahlt wird. Ort: wieder Mainz.

(dpa)