Ex-Boxer Henry Maske steigt als „Max Schmeling“ in den Ring
Für die Dreharbeiten nahm der 46-Jährige monatelang Schauspielunterricht – allerdings mit mäßigem Erfolg.
Berlin. Er ließ sich die Haare wachsen, machte Krafttraining und nahm monatelang Schauspielunterricht - dann zog Henry Maske noch einmal die Boxhandschuhe an und stieg in den Ring.
Als "Max Schmeling" gibt der frühere Profiboxer nun sein Kinodebüt. Bis zum Tod von Schmeling im Jahr 2005 hatte der heute 46-jährige Maske das Boxidol immer wieder persönlich getroffen.
"Ganz, ganz großen Respekt" habe er für Schmeling gehabt, sagt Maske. "Ich habe ihn als großen, kräftigen alten Herrn kennengelernt, der auf sehr bescheidene Art lebte."
Mit Respekt vor den sportlichen Leistungen, vor allem aber auch mit Schmeling als mitfühlendem Menschen hat Regisseur Uwe Boll ("Darfur - Der vergessene Krieg", "Schwerter des Königs") das Leben des Schwergewichtsboxers verfilmt. Dabei ist die Spannung allerdings ziemlich auf der Strecke geblieben. Und obwohl Maske dem Vorbild Schmeling in vielen Momenten verblüffend ähnlich sieht, macht sich vor allem in den Dialogen seine mangelnde schauspielerische Erfahrung schmerzhaft bemerkbar.
Es sind die Jahre von Schmelings Profilaufbahn zwischen 1930 und 1948, die der Film in den Mittelpunkt rückt. In dieser Zeit fand Schmeling nicht nur seine große Liebe, die Schauspielerin Anny Ondra (gespielt von Susanne Wuest). Er musste sich auch entscheiden, wie er mit den Forderungen der Nazis umgeht, die den erfolgreichen deutschen Boxer zu Propagandazwecken einsetzen wollten.
Am besten ist Maske natürlich in den spektakulärsten Kämpfen Schmelings, die für den Film nachgestellt wurden: Das beginnt 1930, als Schmeling gegen den Amerikaner Jack Sharkey kämpft, nach einem Tiefschlag nicht weiterboxen kann und durch Disqualifizierung des Gegners zum unfreiwilligen Weltmeister wird.
1936 besiegt er in New York Joe Lewis (Profiboxer Yoan Pablo Hernández). 1948 tritt Schmeling in Berlin zu seinem letzten großen Kampf an. Sein Gegner: Richard Vogt (Mittelgewichtsweltmeister Arthur Abraham).
Als zurückhaltender Liebling der Partygesellschaft der 30er Jahre macht der zu seinen aktiven Zeiten als "Gentleman"-Boxer bezeichnete Maske eine gute Figur. Hölzern und unfreiwillig komisch wird es, wenn der Film-Schmeling mit Maskes Brandenburger Akzent seiner Anny den Hof macht.