Filmfest München eröffnet mit märchenhaftem Film

München (dpa) - München steht in den kommenden Tage wieder ganz im Zeichen des Films. Bis zum 5. Juli zeigt das 32. Internationale Filmfest München rund 160 Streifen aus aller Welt, darunter viele deutsche Produktionen.

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Festivalleiterin Diana Iljine versprach am Freitagabend bei der Eröffnung „ein Fest des Kinos“. Acht Tage und Nächte lang werde sich das Leben intensiv und unaufhörlich um nichts anderes drehen. Zum Auftakt sahen die Gäste die Literaturverfilmung „Die Karte meiner Träume“ in 3D des französischen Regisseurs Jean-Pierre Jeunet, bekannt unter anderem für seinen Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“.

„Kino ist zwar eine Industrie, aber ein bisschen geht es dabei immer noch ums Herz“, sagte der Filmemacher bei der Vorstellung seines Films, der ab 10. Juli auch in Deutschland zu sehen ist. Mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen und einer packenden, märchenhaften Geschichte erzählt er von einem hochbegabten Jungen, der die Farm seiner Eltern in Montana eines Nachts heimlich verlässt. Er will in die US-Hauptstadt Washington, um dort für eine geniale Erfindung einen renommierten Wissenschaftspreis entgegen zu nehmen.

Die abenteuerliche Reise ist für ihn aber nicht nur eine Chance, sein mit Magneten angetriebenes Perpetuum mobile öffentlich vorzustellen. Zum ersten Mal fängt er auch an, sich mit dem plötzlichen Tod seines Bruders vor längerer Zeit auseinanderzusetzen und zwingt auch seine Eltern dazu, aus ihrer jahrelangen Schockstarre zu erwachen.

Auch Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) gönnte sich am Vorabend der CSU-Vorstandssitzung auf dem Filmfest eine Auszeit von Parteiquerelen und anderen Strapazen. „Seit ich Ministerpräsident dieses Landes bin, bin ich zum ersten Mal wieder im Kino, deshalb freue ich mich jetzt auf entspannte Stunden“, sagte er in einer kurzen Rede bei der Eröffnung. „Wenn sie Parteivorsitzender meiner Partei wären, dann würden Sie den Begriff "entspannt" verstehen.“

Am Samstag erwartet den CSU-Chef eine Klausurtagung, auf der sich die CSU vor allem mit ihrer Schlappe bei der Europawahl am 25. Mai beschäftigen will. Seehofer war in den vergangenen Wochen auch parteiintern kritisiert worden.