George Clooney in „Monuments Men“

George Clooney trifft mit „Monuments Men“ den falschen Ton.

Foto: 20th Century Fox

Diese Geschichte ist so spektakulär, da kann beim Erzählen auf der Leinwand eigentlich gar nichts schief gehen. Möchte man meinen.

Und dass gerade George Clooney als Drehbuchschreiber, Regisseur und Hauptdarsteller die Mission „Monuments Men“ vermasselt, ist das Drama dieses Films.

Die Darstellung von sieben Kunstschutzoffizieren, die 1943 von den Alliierten nach Europa geschickt werden, um wertvolle Kulturschätze vor den Nazis zu retten, wechselt so unvermittelt zwischen Klamotte, Tragödie und pathetisch-patriotischer Antikriegsrhetorik, dass sich beim Zuschauen Langeweile und Ärger einstellen.

Ärgerlich besonders, weil man über zwei Stunden diesen großartigen Schauspielern beim Scheitern zusieht. In bester „Ocean’s Eleven“-Manier sammelt der feinsinnige Kopf der Mission (Clooney) seine verschrobenen Mitstreiter zusammen. Matt Damon, Bill Murray, John Goodman, Jean Dujardin, Bob Balaban und Hugh Bonneville — sie haben nacheinander ihren Auftritt. Schlagfertig, lakonisch und komisch.

Spätestens als sie zu richtigen Soldaten gemacht werden sollen, John Goodmann sich den viel zu kleinen Stahlhelm auf den Kopf drückt und in voller Montur über den Boden robbt, bekommt der Ton eine Schieflage. Ist das Ernst oder Spaß?

„Wer sorgt dafür, dass die Mona Lisa nach dem Krieg noch lächelt“, fragt Clooney mit so viel Pathos, dass einem die Ironie und Komik der übrigen Szenen mehr als unpassend erscheinen.

Wie in einem lustigen Abenteuerfilm erreichen die sieben Männer wenig später den Strand der Normandie. Dort werden zwar Kreuze für die gefallenen Soldaten gezimmert, doch mit fescher Sonnenbrille auf der Nase kurvt der Kunstkenner im offenen Wagen lässig den kulturellen Schönheiten in Mailand entgegen.

Spätestens als zwei der Verbündeten auf ziemlich alberne Art und Weise ihr Leben lassen müssen, und eine „sie dürfen nicht umsonst gestorben sein“ Predigt folgt, verliert der Film alle Glaubwürdigkeit.

Zudem dauert es ewig, bis die eigentliche Geschichte Fahrt aufnimmt und die Dimension deutlich wird, mit der im Zweiten Weltkrieg Kunst geraubt, versteckt und vernichtet wurde.

Schade ist dabei auch, dass Clooney sich beim Schreiben nicht nur an die wahre Geschichte gehalten hat, sondern sie auch jenseits der Figurenzeichnung aufgepeppt hat. Damit hat er die Chance vertan, diese Story glaubwürdig, berührend und mit schauspielerischer Stärke ins Kino zu bringen.

Wertung: 2 von 5 Sterne